Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat anlässlich des anstehenden „Tages des Gesundheitsamts“ am 19. März den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) als dritte tragende Säule des Gesundheitssystems gewürdigt. Gerlach sagte am Montag in München: „Mein Dank und meine Anerkennung gilt anlässlich des anstehenden Tags des Gesundheitsamtes allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den bayerischen Gesundheitsämtern und im gesamten ÖGD. Sie sind es, die sich jeden Tag vor Ort für den Erhalt der Gesundheit unserer Bevölkerung einsetzen.“
Die Ministerin betonte: „Ein leistungsfähiger Öffentlicher Gesundheitsdienst ist der Schlüssel für einen nachhaltigen Schutz der Gesundheit unserer Bevölkerung und trägt bei der Prävention vielfältig bei. Dafür wollen wir auch zukünftig Sorge tragen. Mit der 2021 eingeführten ÖGD-Quote für Medizinstudienplätze ist Bayern auf einem guten Weg, wieder mehr Ärzte für den Öffentlichen Gesundheitsdienst zu gewinnen. Bis zu ein Prozent aller Medizinstudienplätze werden dabei für junge Menschen vorgehalten, die sich nach dem Studium für eine Tätigkeit im ÖGD verpflichten. Auf die 20 voraussichtlich zur Verfügung stehenden Studienplätze haben sich in diesem Jahr mehr als 46 Interessierte beworben.“
Der gemeinsam von Bund und Ländern geschlossene Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst hat hier weitere wichtige Impulse ermöglicht. Deutschlandweit unterstützt der Bund über die kommenden Jahre mit insgesamt 4 Milliarden Euro den weiteren personellen Ausbau, die Attraktivität sowie die Digitalisierung der Gesundheitsämter und weiterer Gesundheitsbehörden.
Gerlach unterstrich: „Es ist der Bayerischen Staatsregierung ein besonderes Anliegen, die aus dem Pakt für den ÖGD auf Bayern entfallenden Mittel bestmöglich zu investieren. Dies haben wir mit Erfolg getan: Bayernweit haben wir allein in den letzten drei Jahren 613 zusätzliche neue Stellen geschaffen und auch schon besetzt. Das ist – insbesondere in Anbetracht des herrschenden Fachkräftemangels – eine beeindruckende Leistung.“
Bis zum derzeit geltenden Ende der Laufzeit des Paktes im Jahr 2026 sollen bayernweit insgesamt 790 zusätzliche Stellen im ÖGD geschaffen werden. Die Gesundheitsministerin setzt insbesondere Hoffnungen auf den kürzlich begonnenen fachlichen Austausch mit dem Bundesgesundheitsministerium für eine zukünftige und nachhaltige Weiterentwicklung und Finanzierung des ÖGD in Deutschland ab 2027.
Darüber hinaus wird der ÖGD in Bayern durch den Aufbau von krisenfesten IT-Strukturen, die Modernisierung der Aus- und Fortbildung, eine engere Verzahnung des ÖGD mit der akademischen Ausbildung und noch attraktivere Arbeitsbedingungen umfassend modernisiert. Insbesondere wird mit der bevorstehenden Gründung der Landesarbeitsgemeinschaft Public Health (LAGePH) am 21. März 2024, die Verzahnung von ÖGD und Wissenschaft vorangetrieben. Denn diese hat eine bessere Vernetzung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Bayern mit allen medizinischen Fakultäten der bayerischen Universitäten zum Ziel. Bayern baut damit auf einen zukunftsfähigen, in seiner Struktur gestärkten öffentlichen Gesundheitsdienst mit seinen umfassenden und vielfältigen Aufgabenfeldern.
Gerlach ergänzte: „Ein starker und handlungsfähiger ÖGD, der mit der Wissenschaft gut vernetzt ist, ist unerlässlich, um auf neue gesundheitliche Herausforderungen zum Beispiel durch Klimaveränderungen und neue Erreger rasch und evidenzbasiert reagieren zu können.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Der diesjährige Tag des Gesundheitsamtes steht unter dem wichtigen Motto ,Soziale Ungleichheit und Gesundheit‘. Armut und soziale Ungleichheit erhöhen das Krankheits- und Sterberisiko. Aus diesem Grund ist es dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention ein besonderes Anliegen, Menschen in allen Lebenslagen zu erreichen und für wichtige Gesundheitsthemen zu sensibilisieren.“
Gerlach ergänzte: „Dies geschieht unter anderem durch jährliche Präventionsschwerpunkte, in denen wir aufklären, wie jeder Mensch etwas für die eigene Gesundheit tun kann. In diesem Jahr stellen wir die Gesundheit von Mädchen und Frauen in den Mittelpunkt. Dem ÖGD kommt dabei eine wichtige Rolle zu: Er kümmert sich vor Ort um die gesundheitlichen Belange von Menschen – auch in schwierigen Lebenslagen. Mit Beratungsangeboten und passgenauen regionalen Projekten und Aktionen sollen genau die Menschen unterstützt werden, die am meisten davon profitieren.“
Der „Tag des Gesundheitsamtes“ wird jährlich seit dem 19. März 2019 begangen, um die Bedeutung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes als unverzichtbarer Eckpfeiler gesamtstaatlicher Daseinsfürsorge zu betonen.