Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach hat am Donnerstag die herausragende Arbeit hauptberuflicher Pflegekräfte in Bayern mit dem Staatsempfang „Gemeinsam stark in der Pflege!“ in Würzburg gewürdigt. Gerlach betonte aus diesem Anlass: „Die Pflegerinnen und Pfleger leisten jeden Tag aufs Neue Großartiges und wachsen dabei über sich hinaus. Mein Ziel ist es, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessert werden. Denn es ist wichtig, noch mehr Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern.“
Die Ministerin erläuterte: „Alleine in Bayern wird die Zahl der Pflegebedürftigen von derzeit rund 580.000 auf wohl 1,1 Millionen im Jahr 2050 steigen. Bis dahin werden wir voraussichtlich rund 45.000 Vollzeit-Pflegekräfte mehr in der Langzeitpflege brauchen.“ Im Jahr 2021 waren in Bayern 89.224 Pflegekräfte in der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Personen in der Langzeitpflege beschäftigt, davon 43.458 Pflegefachkräfte und 45.766 Pflegehilfskräfte.
Gerlach unterstrich: „Die Rahmenbedingungen müssen passen, damit zum einen die vorhandenen Pflegekräfte im Beruf bleiben und zum anderen mehr Menschen den Pflegeberuf ergreifen. Wir sind mit der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung sowie des primärqualifizierenden Pflegestudiengangs samt Stipendienprogramm bereits wichtige Schritte gegangen, um die Attraktivität des Pflegeberufs zu steigern. Durch das Drängen Bayerns hat der Bund nun seit Januar 2024 zudem endlich die Finanzierungslücke in der hochschulischen Pflegeausbildung geschlossen.“
Gerlach fügte hinzu: „Darüber hinaus werben wir seit Herbst 2022 mit der groß angelegten Imagekampagne 'NEUEPFLEGE.bayern – Eine Ausbildung. Mehr Möglichkeiten.‘ für die generalistische Pflegeausbildung. Wir müssen aber noch mehr tun – dazu zählt für mich zum Beispiel, dass die Pflege die Anerkennung als Gesundheitsfachberuf erhält.“
Die Ministerin ergänzte: „Im Bereich der Pflege sind sowohl der Bund, die Länder und die Kommunen gefordert. In Bayern fördern wir beispielsweise ein Modellprojekt zu Springerkonzepten in der Langzeitpflege, um die Arbeitgeber bei der Etablierung verlässlicher Arbeitszeiten zu unterstützen. Hierfür stehen insgesamt bis zu 7,5 Millionen Euro zur Verfügung. Denn klar ist: Die Arbeitsbedingungen müssen attraktiver gestaltet werden. Das betrifft unter anderem die Flexibilität und auch die Vereinbarkeit mit der Familie. Aber: Wir müssen auch umfassender denken, so braucht es bezahlbaren Wohnraum und Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Pflegekräfte.“
Gerlach betonte: „Wichtig ist auch eine einheitliche und auskömmlich finanzierte Ausbildung für Pflegefachhelfer und Pflegefachhelferinnen. Hierbei ist der Bund gefordert, der mit dem Kabinettsentwurf für ein Pflegeassistenzgesetz zumindest einen ersten Schritt gemacht hat – jedoch kommt die Umsetzung wohl erst 2027. In Bayern haben wir bereits gehandelt und sorgen schon jetzt mit freiwilligen Leistungen im Rahmen des ,Pflegebonus' dafür, dass die Ausbildung kostenfrei angeboten und auf Schulgeld verzichtet werden kann.“