Presse­mitteilung

Bayern fördert Entlastungsangebot für begleitende Familien im Kinder- und Jugendhospizbereich – Gesundheitsministerin Gerlach übergibt Förderscheck in Höhe von 880.000 Euro für teilstationäres Kinder- und Jugendhospiz „Brückenhaus“ im schwäbischen Stadtbergen

Über das bayerische Förderprogramm „PflegesoNah“ werden erstmals neben der Ausstattung von acht Hospizplätzen auch die Baukosten für die Errichtung von Appartements für begleitende Familien im Kinder- und Jugendhospizbereich gefördert. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach am Donnerstag anlässlich der Übergabe eines Förderschecks für das geplante teilstationäre Hospiz „Brückenhaus“ für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im schwäbischen Stadtbergen hingewiesen.

Die Ministerin betonte: „Für Familien bricht eine Welt zusammen, wenn ein Kind lebensverkürzend erkrankt. Dass Kinder und Jugendliche mit einer solchen Erkrankung gemeinsam mit ihren Familien bestmöglich unterstützt und versorgt werden, ist mir ein Herzensanliegen und wichtiger Bestandteil bayerischer Gesundheitspolitik. Mit 880.000 Euro fördern wir neben der Ausstattung von acht Hospizplätzen auch die Baukosten für die Errichtung von zwei in sich abgeschlossenen Wohneinheiten für Familien..“ Dies stellt ein Novum dar, die Förderung von hospizlichen Strukturen durch das „PflegeSoNah“-Förderprogramm unterstreicht die Bedeutsamkeit dieser Versorgungsform.

Gerlach ergänzte: „Mit dem ‚Brückenhaus' wird ein wichtiger Ort für all diejenigen entstehen, die bei der Betreuung und Versorgung eines lebensverkürzend erkrankten Kindes oder Jugendlichen neben täglicher wohnortnaher Unterstützung dringend Erholung vom herausfordernden Alltag benötigen. Das ‚Brückenhaus‘ wird einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung der Betroffenen leisten – und damit auch für eine regelmäßige oder vorübergehende Entlastung der gesamten Familie sorgen.“

Der Neubau des teilstationären Hospizes für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ist auf dem Gelände des Therapiezentrums Ziegelhof geplant. Neben geräumigen Einbettzimmern für die betroffenen Kinder und Jugendlichen sollen unter anderem Gemeinschaftsräume, Therapie- und Kreativräume sowie ein Meditationsgarten entstehen. Die Einrichtung wird unter anderem auf die Mitaufnahme der Familienangehörigen in Form von zwei komplett ausgestatteten und von den Alltags-Routinen des Kinderhospizes unabhängigen Familienappartements ausgerichtet sein. Antragsteller ist die Stiftung Bunter Kreis. Träger wird die Bunter Kreis Nachsorge gGmbH – eine Einrichtung der Stiftung Bunter Kreis – sein.

Angelika Lang, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Bunter Kreis, sagte: „Ziel des Brückenhauses ist es, dass junge Menschen dort eine gute Lebensqualität haben und möglichst selbstbestimmt sein können. Damit verwirklichen wir einen weiteren Meilenstein der Vision des Bunten Kreis: Es geht uns um eine ganzheitliche Hilfe, damit chronisch, krebs- und schwerstkranken Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und ihren Familien das Leben in ihrer schwierigen Situation gelingt."

Gerlach unterstrich: „Wir sind in Bayern im bundesweiten Vergleich mit einem vielfältigen Angebot aus stationären und ambulanten Angeboten in der Hospizversorgung gut aufgestellt. Das ist auch das Verdienst von vielen Menschen, die bayernweit jeden Tag mehr machen, als sie eigentlich tun müssten.“

Das Förderprogramm „PflegesoNah“ wurde im Jahr 2024 aktualisiert und bis zum Jahr 2028 verlängert. Die Umsetzung dieses wichtigen Förderprogramms ist beim Bayerischen Landesamt für Pflege angesiedelt. Durch die Investitionskostenförderung sollen die stationäre Pflege und – verbunden mit einer Ausweitung in den sozialen Nahraum – auch die häusliche Pflege wohnortnah gestärkt werden. Durch die staatlichen Mittel können Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflegeplätze, aber auch Dauerpflegeplätze sowie ambulant betreute Wohngemeinschaften und Begegnungsstätten gefördert werden. Seit dem Förderjahr 2023 ist zusätzlich eine Förderung von Plätzen der Verhinderungspflege und palliativen Pflege möglich.

Die Ministerin erklärte: „Mit unserem Förderprogramm ‚Pflege im sozialen Nahraum' unterstützt der Freistaat Bayern die Schaffung neuer oder umgebauter Pflegeplätze – mit sehr großem Erfolg. In den Jahren von 2020 bis 2024 konnten mit mehr als 350 Millionen Euro beinahe 7.400 Pflegeplätze gefördert werden. In den Jahren 2024 bis 2028 wollen wir insgesamt 8.000 Pflegeplätze fördern.“

Weitere Informationen rund um die Förderrichtlinie finden Interessierte im Internet auf der Website des Landesamts für Pflege unter www.lfp.bayern.de/pflegesonah-investitionskostenrichtlinie/.