Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach hat am Donnerstag in Amberg den Präsidenten des Bayerischen Landesamts für Pflege (LfP), Bernhard Scheibl, offiziell in sein Amt eingeführt. Aus diesem Anlass betonte die Ministerin: „Die Pflege ist eines der großen Zukunftsthemen, weil die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2050 erheblich steigen wird. Hier stehen wir vor sehr großen Herausforderungen. Das war uns bereits 2018 klar – und deshalb haben wir mit der Gründung des Landesamts für Pflege ein Zeichen dafür gesetzt, dass wir das Thema ernst nehmen und Probleme lösen wollen. Das LfP zu gründen, war eine goldrichtige Entscheidung.“
Gerlach fügte hinzu: „Ich bin froh, dass Bernhard Scheibl zum 1. September 2024 die Leitung des LfP übernommen hat. Er ist ein erfahrener Experte aus dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention. Für seine verantwortungsvolle Aufgabe wünsche ich ihm viel Erfolg.“
Bernhard Scheibl (64) ist gebürtiger Oberpfälzer. 2014 führte ihn sein beruflicher Werdegang nach bereits 25 Jahren ministerieller Erfahrung ins kurz zuvor neu gegründete bayerische Gesundheitsministerium. Dort arbeitete er unter anderem als stellvertretender Abteilungsleiter „Öffentlicher Gesundheitsdienst“.
Scheibl sagte: „Die ersten Berührungspunkte mit dem Landesamt für Pflege hatte ich schon 2018, im Gründungsjahr des LfP. Damals war ich als verantwortlicher Referatsleiter am Aufbau des Amtes mit beteiligt. Gleich einige ‚alte‘ Gesichter zu sehen, hat mir das Ankommen am LfP noch leichter gemacht.“
Gerlach unterstrich: „Das Landesamt für Pflege nimmt eine wichtige Schlüsselrolle in vielen Bereichen der Pflege ein. So spielt es bei der Förderung von Pflegeplätzen und von anderen Projekten im Bereich der Pflege eine bedeutende Rolle. Auch bei der Umsetzung der Strategie ‚Gute Pflege. Daheim in Bayern' und der Unterstützung beim Ausbau pflegerischer Infrastruktur kommt ihm eine Schlüsselrolle zu.“
Seit 1. Juli 2023 werden auch die Anerkennungsverfahren für Pflegefachkräfte mit ausländischen Abschlüssen zentral beim LfP bearbeitet. Gerlach erläuterte: „Was wir im Pflegebereich am dringendsten brauchen, ist qualifiziertes Personal. Mit der sogenannten ‚Fast Lane‘ erreichen wir, dass in Bayern rasch mehr Pflegekräfte arbeiten können. Möglich ist dies unter anderem durch die vollständige Digitalisierung der Anerkennungsverfahren.“
Gerlach betonte: „Die ‚Fast Lane‘ ist ein voller Erfolg: Die durchschnittliche Bearbeitungszeit dieser Anträge beträgt aktuell nur noch fünf Wochen – und das bei gleichzeitig stark steigenden Antragszahlen. Zum 1. Januar 2025 werden wir die ‚Fast Lane‘ auf ausländische Pflegehilfskräfte ausweiten. Ab Sommer 2025 folgen die Anerkennungsverfahren der weiteren Gesundheitsfachberufe wie Physiotherapeuten und Logopäden. Auch diese Verfahren werden wir beim LfP zentralisieren.“
Gerlach ergänzte: „Neben dem Pflegebereich organisiert das LfP zum Beispiel auch den erfolgreichen Bayerischen Hebammenbonus sowie die Niederlassungsprämie für Hebammen. Deren Ziel ist es, die Versorgung mit Hebammen zu verbessern. Seit Einführung der Förderungen wurden bereits fast 800 Niederlassungsprämien (787) und mehr als 6.000 Hebammenboni (6.039) vergeben. Zudem ist es kompetenter Ansprechpartner für die Akteure der Hospiz- und Palliativversorgung.“
Das LfP mit Sitz in Amberg beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist eine dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention nachgeordnete Behörde. Mit seiner Gründung im Jahr 2018 war Bayern Vorreiter: Der Freistaat hat als erstes Bundesland ein eigenes Landesamt geschaffen, das sich um die Belange der Pflege kümmert.
Weitere Informationen zu den Aufgaben des Landesamts für Pflege finden sich unter https://www.lfp.bayern.de/.