„Frauen – sichtbar & gesund“: Unter diesem Motto steht der Jahresschwerpunkt des Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention 2024. Wir nehmen gesundheitliche Aspekte im Leben von Mädchen und Frauen in den Blick: Beschwerden und Krankheiten, von denen nur Frauen betroffen sind ebenso wie solche, die bei Frauen häufiger oder anders als bei Männern auftreten. Schon vom frühen Kindesalter an zeigen sich Besonderheiten.
Daten zur Frauengesundheit, Informationen in den sozialen Medien, Runde Tischen mit Expertinnen und Experten, eine Kommunikationskampagne, „Best Practice“-Beispiele aus Gesundheitsförderung und Prävention und andere Aktionen werden „Frauengesundheit – sichtbar & gesund“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln thematisieren. Dabei geht es unter anderem um die Mädchengesundheit, Gesundheit und Kinderwunsch, Krebserkrankungen bei Frauen oder die Wechseljahre. Auch den Chancen der Digitalisierung widmen wir uns.
Mädchengesundheit
In Kindheit und Jugend werden wichtige Grundlagen für die lebenslange Gesundheit gelegt. Glücklicherweise wachsen die allermeisten Mädchen in Bayern gesund auf. Einige Gesundheitsrisiken gibt es jedoch, die Mädchen häufiger betreffen oder die für sie eine besondere Gefährdung bedeuten.
Angeborene Schilddrüsen-Unterfunktion
Hypothyreose, die Schilddrüsen-Unterfunktion, führt häufig zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtszunahme sowie zu Haarausfall und trockener Haut. Die Unterfunktion der Schilddrüse stellt die häufigste Form angeborener Hormonstörungen dar. Zwei Drittel der Kinder, die mit dieser Erkrankung geboren werden, sind Mädchen. Im Neugeborenenscreening, das schon kurz nach der Geburt durchgeführt wird, werden Kinder auf Stoffwechselstörungen untersucht. Bestehende Erkrankungen können so frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Essstörungen
Mehr als 40 Prozent aller Mädchen mit Normalgewicht halten sich für zu dick. Einige sind – ohne objektiven Grund – so unzufrieden mit ihrem Körper, dass sie ein gestörtes Essverhalten entwickeln. Von hier aus ist der Schritt, der in eine gefährliche Essstörung führt, oft nicht weit.
Mädchen sind von Essstörungen, also von Magersucht, Ess-Brechsucht oder Binge-Eating-Störungen deutlich häufiger betroffen als Jungen. Informationsangebote und Beratung für Jugendliche und für ihre Eltern gibt das Internetportal „bauchgefühl“, eine Initiative der Betriebskrankenkassen. „Der Klang meines Körpers“ ist ein Präventionsangebot für Schulklassen und Jugendgruppen, das das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bereitstellt. Die sehr ansprechende, interaktive Ausstellung wurde um ein Modul für Jungen erweitert, da Essstörungen auch für sie immer häufiger zum Thema werden.
Informationsmaterialien zum Thema Essstörungen hält auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bereit.
Sexualaufklärung, Verhütung und Familienplanung
Sexualität, Verhütung und Familienplanung sind wichtige Themen im Leben von Mädchen und Frauen, die je nach Lebensabschnitt manchmal mehr und manchmal weniger im Vordergrund stehen. Ansprechpartner vor Ort sind die staatlich anerkannten Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen. Denn zu ihren Aufgaben gehört neben der Schwangerschaftskonfliktberatung auch die Beratung zu Verhütung, Familienplanung und Sexualität. Kontaktadressen der Beratungsstellen vor Ort in Bayern und auch die Möglichkeit der Online-Beratung finden Sie hier.
Mit dem Jugendportal loveline.de stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ein umfangreiches Internetangebot für Jugendliche zu den Themen Liebe, Partnerschaft, Sexualität und Verhütung bereit. Ein entsprechendes Angebot für Erwachsene ist unter dem Portal familienplanung.de zu finden.
Faktenblätter „Mädchengesundheit – im Fokus“
Zum Themenfeld Mädchengesundheit finden Sie vertiefte Informationen in drei Faktenblättern:
Vorsorgeuntersuchungen für Mädchen
von Geburt bis zum 66. Lebensmonat
(d.h. bis zum Alter von 5 ½ Jahren)
10 Termine („U-Untersuchungen“):
Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten einschließlich Beratung zur Zahngesundheit und Erfassung und Ergänzung des Impfstatus durch die Kinder- und Jugendärztin/den Kinder- und Jugendarzt oder durch die Hausärztin/den Hausarzt.
Die ersten U-Untersuchungen für Neugeborenen umfassen auch das Neugeborenen-Screening, ein Bluttest auf seltene Erkrankungen sowie Mukoviszidose, die Untersuchung auf kritische Herzfehler, Hörstörungen sowie Fehlstellungen des Hüftgelenks.
ab 6 Monate bis 6 Jahre
6 zahnärztliche Untersuchungen:
Früherkennung von Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten durch die Zahnärztin oder den Zahnarzt, Beratung und Aufklärung zu Kariesrisiken und zur richtigen Mundhygiene, Auftragen von Fluoridlack zur Schmelzhärtung bzw. bei hohem Kariesrisiko
6 bis 18 Jahre
jährlich
Individualprophylaxe bei der Zahnärztin oder beim Zahnarzt:
Maßnahmen zur Verhütung von Zahnerkrankungen
13 bis 14 Jahre
einmalig
Jugendgesundheitsuntersuchung J1:
Zur Früherkennung von Erkrankungen und Risiken für die Gesundheit im Jugendalter, Erfassung und Ergänzung des Impfstatus.
[Die Auflistung orientiert sich an den Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) zur Früherkennung von Krankheiten, https://www.g-ba.de/themen/methodenbewertung/ambulant/frueherkennung-krankheiten/, Stand 02.04.2024.]
Schwangerschaft
Die Schwangerschaft stellt eine ganz besondere Zeit im Leben einer Frau dar, die viele neue Fragen aufwirft. Nachfolgend finden Sie Wissenswertes aus den Bereichen Schwangerschaft und Mutterschaft. Ein umfangreiches Informationsangebot gibt es unter www.schwanger-in-bayern.de, hier sind auch Hinweise für Rat und Unterstützung vor Ort verzeichnet. Einen weiteren Ratgeber zur Schwangerschaft stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Verfügung.
Medikamente während der Schwangerschaft
In Bayern nehmen ungefähr 70 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter mindestens ein Medikament regelmäßig ein. Hier erfahren Sie, welche Medikamente Sie ohne Bedenken in der Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen dürfen.
Große Risiken: Rauchen und Alkoholkonsum während der Schwangerschaft
Rauchen und Alkoholkonsum gehören zu den Risikofaktoren während der Schwangerschaft, die vermieden werden können. Rauchen erhöht die Gefahr einer Frühgeburt und kann noch zahlreiche andere Komplikationen nach sich ziehen, wie zum Beispiel ein geringeres Geburtsgewicht, ein erhöhtes Risiko für Fehl- und Totgeburten und den plötzlichen Kindstod oder auch eine Begünstigung von Allergien im Kindesalter. Kinder, in deren Umgebung geraucht wird, sind außerdem anfälliger für Infekte der oberen Atemwege und für asthmatische Erkrankungen. In Bayern rauchten im Jahr 2013 ungefähr 5 Prozent aller Schwangeren. Dies ist ein erfreulicher Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren. Für alle Raucherinnen gilt: am besten ist es für Ihr Kind, wenn Sie – und gegebenenfalls auch Ihr Partner – damit aufhören. Auch nach der Geburt wird Ihr Kind Ihnen eine rauchfreie Umgebung zu Hause danken. Weitere Informationen und Hilfestellungen finden unter dem Portal „familienplanung.de“.
Frauen, die während der Schwangerschaft Alkohol trinken, gefährden die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes. Man geht davon aus, dass jeder Schluck Alkohol in der Schwangerschaft lebenslange Folgen für das Kind mit sich bringen kann. Auch durch den Konsum geringer Mengen können Wachstumsstörungen, geistige und soziale Entwicklungsstörungen auftreten.
Obwohl Alkoholkonsum das Risiko bleibender Schäden beim Kind in sich birgt, konsumiert der KiGGS-Studie (Kinder- und Jugendgesundheitssurvey) zufolge ungefähr jede siebte Frau in Deutschland während der Schwangerschaft gelegentlich Alkohol. Fachleute gehen davon aus, dass in Deutschland jährlich 4.000 Kinder mit dem Vollbild des Fetalen Alkohol Syndrom (FAS) und ca. 10.000 weitere Kinder leichter geschädigt (mit sogenannten Fetalen Alkoholspektrumstörungen, FASD) zur Welt kommen. Auf Bayern übertragen wären das zusammen etwa 2.000 betroffene Neugeborene pro Jahr. Auf den Internetseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Sie weitere Informationen hierüber. Die Kampagne „Schwanger? Null Promille!“ bietet schwangeren Frauen, ihren Partnern, Umfeld, der Familie und allen anderen, die die Schwangerschaft begleiten, wichtige und hilfreiche Informationen. Die schädliche Wirkung von Alkohol auf das Ungeborene wird häufig unterschätzt. Die Blogs von verschiedenen (schwangeren) Frauen und (werdenden) Vätern beschäftigen sich unter anderem mit dem Thema Alkoholverzicht während der Schwangerschaft und können jenen, denen es schwer fällt, Hilfestellung und Inspiration bieten.
Schwangerschaft und Impfschutz
In der Schwangerschaft ist ein Schutz vor Infektionen besonders wichtig – für das ungeborene Kind, aber auch für die werdende Mutter. Für einige Infektionen können glücklicherweise Impfungen das Erkrankungsrisiko verringern. Besteht hingegen ein unzureichender Impfschutz der Mutter beispielsweise gegen Röteln oder Windpocken (Varizellen), kann dies eine ernste Gefahr für das ungeborene Kind bedeuten. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts empfiehlt Frauen, die nicht oder nicht ausreichend geimpft sind, sich vor Beginn einer Schwangerschaft gegen Röteln impfen zu lassen. Besteht keine Sicherheit, ob ein ausreichender Impfschutz vorhanden ist, sollte bei Frauen im gebärfähigen Alter eine Antikörperbestimmung durchgeführt werden.
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt bereits bei bestehendem Kinderwunsch und auch in der Frühschwangerschaft über Ihren Impfschutz.
Toxoplasmose
Einige Infektionen während der Schwangerschaft können beim ungeborenen Kind zu schweren Schäden führen, auch wenn die werdende Mutter selbst nur leichte oder auch gar keine Krankheitszeichen zeigt. Dazu gehören insbesondere die Toxoplasmose und die Listeriose. Die gute Nachricht ist: Schwangere können sich durch die Beachtung einfacher Regeln vor einer Ansteckung schützen.
Die Toxoplasmose wird durch einen Parasiten (Toxoplasma gondii) verursacht, der vor allem durch rohes Fleisch und Katzenkot übertragen wird. Infiziert sich eine Frau während der Schwangerschaft erstmals mit dem Erreger, so können die Erreger beim ungeborenen Kind zu Schädigungen von Augen und Gehirn führen; auch das Risiko einer Fehlgeburt steigt. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch rohes bzw. ungenügend behandeltes Fleisch und Fleischprodukte oder durch kontaminierte Nahrung und Erde, zum Beispiel über Katzenkot oder bei der Gartenarbeit. Verzichten Sie daher während der Schwangerschaft auf rohes Fleisch oder Fleischprodukte wie etwa Tartar, Mett, Mettwurst oder Rohwurst. Rohes Gemüse und Früchte sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Tragen Sie zur Gartenarbeit am besten Handschuhe und achten Sie auf sorgfältige Hygiene und Händewaschen nach Garten-, Feld- oder anderen Erdarbeiten, nach dem Besuch von Sandspielplätzen und vor dem Essen. Weitere Informationen, wie Sie sich selbst und Ihr Kind während der Schwangerschaft schützen, erhalten Sie hier:
Listeriose
Auch die Listeriose ist eine Erkrankung, die werdende Mütter meist nur wenig beeinträchtigt, die aber für das ungeborene Kind eine Gefahr bedeutet. Und auch hier schützt die Beachtung einfacher Regeln vor einer Infektion.
Die Listeriose wird durch Bakterien (Listerien) verursacht. Während eine Infektion bei der Mutter während der Schwangerschaft meist nur leichte grippeähnliche Symptome hervorruft, kann sie beim ungeborenen Kind Infektionsherde in verschiedenen Organen auslösen, eine Hirnhautentzündung oder eine „Blutvergiftung“ (Sepsis) und schließlich eine Früh- oder Fehlgeburt. Die Erreger werden vor allem durch nicht erhitzte, vom Tier stammende Lebensmittel übertragen, insbesondere über Rohmilch oder Rohmilchkäse, Weichkäse wie Camembert oder Rohwurst wie Salami. Schützen Sie Ihr Kind durch Verzicht auf solche Lebensmittel und durch sorgfältige Hygiene in der Küche. Weitere Informationen und Tipps dazu gibt die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung.
Ernährung in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft gilt wie auch sonst, dass im Normalfall eine vielseitige und vollwertige Ernährung alles liefert, was zur Deckung des Nährstoff- und Vitaminbedarfs der Mutter, und auch des Ungeborenen, notwendig ist. Für Schwangere gelten – mit Ausnahme der Beachtung einiger Ernährungsrisiken – keine anderen Regeln. Schwangere Frauen sollten daher darauf achten, dass sie sich möglichst ausgewogen und vollwertig, mit frischen Lebensmitteln, viel Obst und Gemüse ernähren und welche Genussmittel sie zu sich nehmen. Damit schaffen sie für sich und ihr ungeborenes Kind eine solide Basis für einen guten Start ins Leben. Mehr Informationen zu einer gesunden Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie auf den Webseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder auch auf der Plattform „Gesund ins Leben. Netzwerk junge Familie“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderte Projekt „Gesund leben in der Schwangerschaft“ (GeliS) untersucht ein Lebensstilprogramm, durch das Schwangere mit übermäßiger Gewichtszunahme zu einer gesunden Lebensweise angehalten werden können, um negative Folgen für Mutter und Kind zu vermindern.
Vorsorgeuntersuchungen während der Schwangerschaft
(durchgeführt bei den Frauenärztinnen und -ärzten)
6.–7. Schwangerschaftsmonat
Screening auf Schwangerschaftsdiabetes (Glukosetoleranztest mit Blutabnahme)
dreimal während der Schwangerschaft
Basis-Ultraschalluntersuchungen zur Früherkennung von Schwangerschaftskomplikationen, alternativ ein erweitertes Ultraschall-Screening im zweiten Schwangerschaftsdrittel.
einmal während der Schwangerschaft
Früherkennung einer HIV-Infektion:
HIV-Antikörper-Test (Blutentnahme)
einmal während der Schwangerschaft
Chlamydien-Screening:
Untersuchung auf eine genitale Chlamydien-Infektion (Abstrich)
[Die Auflistung orientiert sich an den Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) zur Früherkennung von Krankheiten, https://www.g-ba.de/themen/methodenbewertung/ambulant/frueherkennung-krankheiten/, Stand 02.04.2024.]
Erwachsenenalter
Krebserkrankungen und Früherkennung bei Frauen
Krebs ist eine derjenigen Erkrankungen, die Frauen und Männer am meisten fürchten, auch wenn heute – insbesondere bei rechtzeitiger Diagnose – die Prognose in vielen Fällen günstiger ist denn je. Aber Krebserkrankungen sind noch immer die zweithäufigste Todesursache. Bei Frauen ist Brustkrebs mit bayernweit rund 10.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsdiagnose, gefolgt von Darmkrebs und Lungenkrebs. Bei letzterem ist in den letzten Jahren ein Anstieg zu verzeichnen, 2021 wurde bei fast 2.700 Frauen in Bayern Lungenkrebs neu entdeckt.
Deshalb: Bitte nutzen Sie die Möglichkeiten zur Früherkennung und Vorsorge!
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten dieser wichtigen Untersuchungen, die dazu beitragen, dass Erkrankungen gar nicht erst entstehen oder aber so früh entdeckt werden, dass es gute Heilungschancen gibt.
Vorsorge und Früherkennung beginnen schon während der Schwangerschaft und die Angebote begleiten über das gesamte Leben hinweg, angepasst an die unterschiedlichen Erfordernisse und Erkrankungsrisiken in den jeweiligen Lebensphasen.
Faktenblatt Frauengesundheit - im Fokus: Krebserkrankungen bei Frauen
Die Früherkennung ist bei Krebserkrankungen ein besonders wichtiges Thema. Frauen sollten vor allem an die Vorsorgeuntersuchungen für Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs denken. Diese Untersuchungen können Leben retten, denn je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind in der Regel die Heilungschancen.
Vertiefte Informationen finden Sie im Faktenblatt „Frauengesundheit – im Fokus: Krebserkrankungen bei Frauen“.
Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen für Frauen im Erwachsenenalter
zwischen 18 und 35 Jahren
einmalig
Gesundheits-Check und Beratung:
in der Regel durchgeführt in der allgemeinmedizinischen oder internistischen Praxis, zur Früherkennung von gesundheitlichen Risiken und Belastungen und von häufigen Krankheiten, z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Nieren oder der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus),
Überprüfung des Impfstatus, Beratung zur Prävention
ab 20 Jahren
jährlich
Krebsfrüherkennung Gebärmutterhalskrebs:
Einmal im Jahr Genitaluntersuchung bei der Frauenärztin/beim Frauenarzt mit Entnahme eines Abstrichs vom Gebärmutterhals (Pap-Abstrich).
Ab 35 Jahren wird der Pap-Abstrich nicht mehr jährlich, sondern alle 3 Jahre durchgeführt
bis zum Alter von 25 Jahren
jährlich
Chlamydien-Screening:
Ab dem ersten Geschlechtsverkehr Test auf eine Infektion mit Chlamydien bei der Frauenärztin oder beim Frauenarzt.
ab 30 Jahren
jährlich
Erweiterte Krebsfrüherkennung – Brustkrebs:
Zusätzlich zur Genitaluntersuchung: Untersuchung der Brust und Anleitung zur Selbstuntersuchung durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt.
ab 35 Jahren
einmalig
Hepatitis B- und C-Screening:
Einmaliger Bluttest auf Infektionen mit dem Hepatitis B- und Hepatitis-C-Virus, meist durchgeführt im Rahmen des Gesundheits-Checks in der allgemeinmedizinischen oder internistischen Praxis.
ab 35 Jahren
alle 2 Jahre
Krebsfrüherkennung – Hautkrebs:
Screening mit Untersuchung der Haut und Schleimhäute bei der Hautärztin/ dem Hautarzt oder in der allgemeinmedizinischen oder internistischen Praxis
ab 35 Jahren
alle 3 Jahre
Gesundheits-Check und Beratung:
in der Regel durchgeführt in der allgemeinmedizinischen oder internistischen Praxis, zur Früherkennung von gesundheitlichen Risiken und Belastungen und von häufigen Krankheiten, z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Nieren oder der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus),
Überprüfung des Impfstatus, Beratung zur Prävention
ab 50 Jahren bis 75 Jahre
alle 2 Jahre
Krebsfrüherkennung – Brustkrebs:
Röntgenuntersuchung der Brust (Mammographie)
Die Einladung zum Screening und Durchführung erfolgt durch die Zentrale Stelle Mammographie-Screening Bayern
ab 50 Jahren
jährlich
ab 55 Jahren
alle 2 bzw. 10 Jahre
Krebsfrüherkennung – Darmkrebs:
Ab 50 Jahren haben Frauen Anspruch auf die Durchführung eines FOBT-Tests (englisch für Test auf okkultes, d. h. verborgenes Blut im Stuhl); das Test-Set wird in der Regel im Rahmen eines Termins in einer hausärztlichen, internistischen oder frauenärztlichen Praxis ausgegeben. Ist der Test auffällig, wird zur Abklärung eine Darmspiegelung durchgeführt.
Ab 55 Jahren besteht für Frauen die Möglichkeit, entweder alle zwei Jahre einen FOBT-Test durchzuführen oder alternativ dazu zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren in Anspruch zu nehmen.
[Die Auflistung orientiert sich an den Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen (G-BA) zur Früherkennung von Krankheiten, https://www.g-ba.de/themen/methodenbewertung/ambulant/frueherkennung-krankheiten/, Stand 02.04.2024.]
Wechseljahre
Die Wechseljahre (Klimakterium) bezeichnen die Phase im Leben von Frauen, in der sich aufgrund natürlicher Prozesse das Zusammenspiel der weiblichen Hormone im Körper verändert. In der Folge kommt es zu unregelmäßigen und schließlich ganz ausbleibenden Regelblutungen. Die letzte Regelblutung, der mindestens zwölf Monate lang keine Blutung mehr folgt, wird als Menopause bezeichnet. Das mittlere Alter der letzten Monatsblutung liegt in Deutschland bei ungefähr 50 bis 52 Jahren.
In Bayern befinden sich rund eine Million Frauen im Alter der Wechseljahre.
Zu häufigen Beschwerden gehören Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Leistungsverlust und Stimmungsschwankungen. Zu den wichtigsten Gesundheitsfolgen aufgrund der hormonellen Umstellung während der Wechseljahre zählen ein steigendes Risiko, an Osteoporose zu erkranken, ungünstige Veränderungen von Körpergewicht, Körperfettverteilung, Fett- und Glukosestoffwechsel sowie Blutdruck, die zusammen mit dem fortschreitenden Alter zu einem steigenden Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können.
Die Beschwerden, die in den Wechseljahren auftreten, lassen sich auf verschiedene Weise lindern. Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt wird Sie dazu beraten.
Seniorenalter
Im zunehmenden Alter verändern sich unsere Bedürfnisse und Wünsche. Die eigene Gesundheit wird immer wichtiger. Auf der Internetseite „Für Seniorinnen und Senioren – Gesundheit im Alter“ des bayrischen Gesundheitsministeriums, finden Sie auch wertvollen Tipps und weiterführende Links.