02.11.2022
Kindgerechte Kurzfilme erklären Vorgänge im Körper
Murmel ist krank. Sie fühlt sich schlapp und soll früh ins Bett gehen. Aber warum eigentlich? Was soll das bringen? Und was genau passiert in ihrem Körper, wenn sie krank ist? Zusammen mit Mo nimmt sie Kinder und Eltern mit auf eine Reise in ihr Innerstes und erfährt alles Wissenswerte über verschiedenen Zellen, Viren und Vorgänge in ihrem Körper.
In Folge 2 lernt sie außerdem 00-Vax kennen, der einfach cool ist und mit seinen verschiedenen Impfungen dafür sorgt, dass Murmel besser gesund bleibt.
Kindergesundheitsbericht 2022: „Kindergesundheit in Zeiten einer Pandemie“
In Bayern leben rund 2,2 Millionen Kinder und Jugendliche; 1,8 Millionen von ihnen sind jünger als 15 Jahre. Die soziale Lage und das familiäre Umfeld, in denen ein Kind aufwächst, sind für eine gesunde Entwicklung von großer Bedeutung.
Daher ist die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen für die Bayerische Staatsregierung ein wichtiges Thema. Der Kindergesundheitsbericht des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege von 2015 wurde durch die modulare Aktualisierung „Kindergesundheit in Zeiten einer Pandemie – Ein Überblick in Schlaglichtern“ 2022 fortgeschrieben.
Zuletzt war das Thema Kinder- und Jugendgesundheit vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt. Dennoch sind bisherige Gesundheitsfragen weiterhin genauso wichtig, manche stellen sich durch die Corona-Pandemie allerdings neu oder ganz anders. Die vorliegende Zusammenstellung verschiedener Faktenblätter wirft ein Schlaglicht auf die unterschiedlichen Aspekte der Kinder- und Jugendgesundheit und soll begleitend dazu die Breite des Handlungsfeldes „Gesund aufwachsen“ veranschaulichen.
Beweg dich – Tob Dich aus!
Spielst Du Fußball, gehst Du in den Turnverein oder bist Du gerne mit Freunden im Schwimmbad?. Das ist schon mal gut. Aber reicht es auch?
Aufbauend auf den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation wurden unter Federführung der Universität Erlangen-Nürnberg die Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung entwickelt. Demnach sollen sich Kindergartenkinder täglich mindestens 180 Minuten bewegen, Grundschulkinder und Jugendliche mindestens 90 Minuten um gesund und fit zu bleiben. Wie sieht es bei Dir aus? Rechne doch einfach mal nach.
Nur rumsitzen ist langweilig – und ungesund.
Schon in der Schule musst Du sehr viel sitzen. Und bestimmt wirst Du Dich auch ab und an mal vor den Fernseher lümmeln, spielst am Computer oder mit Deiner Konsole. Das macht ja auch Spaß und ist völlig in Ordnung, wenn Du es nicht damit übertreibst. Denn Dein Körper will Bewegung, er braucht sie, damit Du nicht nur jetzt, sondern auch später gesund bleibst. Sie beugt zum Beispiel Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebs oder Diabetes (der „Zuckerkrankheit“) vor und sorgt dafür, dass Du nicht zu viel Gewicht ansetzt. Außerdem stärkt Bewegung Deinen Rücken und macht ihn so fit für langes Sitzen.
Zusammen macht es noch mehr Spaß
Keine Sorge: Du musst kein Leistungssportler werden und mit den Besten der Besten mithalten. Mach´ das, was Du kannst und schaffst. Aber Du wirst sehen: Je mehr Du Dich bewegst und Dich austobst, desto besser geht es Dir.
Am meisten Spaß macht es natürlich, wenn Du Dich mit Freunden triffst: zum Radfahren, zum Schwimmen oder zum Klettern. Natürlich kannst Du Dir auch feste Termine einplanen und Dir einen Sportverein suchen, der Dir besonders gut gefällt. Dort lernst Du dann auch Freunde kennen, die die gleichen Interessen haben wie Du.
Schlauer durch mehr Bewegung
Mit mehr Bewegung tust Du übrigens nicht nur Deiner Gesundheit einen Gefallen.
Bewegung kann noch mehr! Sie schafft die Voraussetzung dafür, dass Du Dich auch geistig besser entwickelst. Oder einfacher gesagt: Bewegung macht Dich schlauer, Dein Gehirn trainiert mit.
Guten Hunger – Iss was?
Damit Du gesund und fit bleibst, gibt es ein paar ganz einfache Tipps. Du wirst sehen, wie lecker gesundes Essen schmeckt.
Die richtige Menge macht’s
Dein Körper braucht jeden Tag Energie, um gut zu funktionieren – und die holt er sich aus der Nahrung. Je mehr Du Dich bewegst, desto mehr Energie musst Du Deinem Körper geben. Du kannst das mit einem Auto vergleichen: Ganz ohne Benzin kann es nicht fahren. Wenn es sich wenig bewegt, verbraucht es auch weniger Treibstoff. Gibst Du den ganzen Tag Vollgas, musst Du entsprechend mehr Benzin in den Tank packen.
Allerdings solltest Du nicht mehr essen, als Du wirklich benötigst. Sonst wirst Du nicht stärker und schneller, sondern nimmst vielleicht zu viel Gewicht zu. Denn der Körper legt Energie, die er nicht verbraucht, in Fettzellen an.
Regelmäßig eine ausgewogene Mahlzeit
Eine gesunde Ernährung orientiert sich an einigen Grundregeln: Reichlich trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Getränke. Verwendung von pflanzlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Getreideprodukte (Vollkorn), Kartoffeln oder Hülsenfrüchte. Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Eier, Milchprodukte in Maßen. Regelmäßig Fisch. Sparsam mit Salz, Zucker, Süßigkeiten, Snackprodukten und fettreicher Kost insbesondere mit einem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren.
Außerdem tust Du Dir was Gutes, wenn Du schon am Morgen, bevor Du in die Schule gehst, immer ordentlich frühstückst. Das gibt Dir einen richtigen Energieschub für den Tag.
Schau drauf, was drin ist
Um gesund und fit zu bleiben, muss der Körper viele verschiedene Nährstoffe über die Nahrung aufnehmen. Die wichtigsten sind Kohlenhydrate, Eiweiße (Proteine) und Fette. Es gibt aber noch weitere Nährstoffe, die dein Körper benötigt zum Beispiel Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Welche Nährstoffe in Nahrungsmitteln stecken, kannst Du zum Beispiel auf Verpackungen nachlesen.
Wenn essen stört
Wenn Du Probleme mit dem Essen oder Deinem Körpergewicht hast, bist Du nicht allein. Es gibt viele Kinder und Jugendliche, denen es so geht – Mädchen genauso wie Jungen. Manche sind zu dick, andere zu dünn, die einen können gar nicht mehr aufhören zu essen, andere nehmen viel zu wenig zu sich oder spucken das Essen wieder aus, weil sie Angst haben, Gewicht zuzulegen.
Meistens schafft man es nicht alleine, mit solchen Essstörungen klarzukommen. Am besten, Du sprichst dann mit Deinen Freunden oder Deinen Eltern darüber. Es gibt aber auch Beratungsstellen in Deiner Nähe, die Dir helfen und Tipps geben können.
Alkohol – (k)ein Gute-Laune-Macher?
Nahezu zwei Drittel (64 ,5 Prozent) der 12- bis 17-Jährigen haben schon einmal Alkohol getrunken. Ist das schlimm? Erwachsene trinken doch auch Alkohol – also warum solltest Du das nicht tun?
In Deinem Körper ist die Leber dafür zuständig, Alkohol auch wieder abzubauen. Je jünger Du bist, desto schwerer tut sich die Leber damit. Deswegen können zum Beispiel nur zwei Esslöffel Schnaps bei Kindern schwere Vergiftungen verursachen. Schon bei 0,5 Promille Alkohol im Blut kann ein Kind bewusstlos werden. 2020 sind mehr als 2.000 Kinder und Jugendliche in Bayern mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus gelandet.
Bis Du etwa 21 Jahre alt bist, ist Dein Gehirn außerdem ständig im Umbau. In dieser Phase ist es besonders empfindlich. Schon wenig Alkohol greift Deine Gehirnzellen an und schädigt sie dauerhaft. Wer häufig betrunken ist und einen „Rausch“ hat, kann sich schlechter konzentrieren und sich weniger merken.
Vielleicht hast Du auch selbst schon einmal mitbekommen, wie Alkohol enthemmt und aggressiv macht? Sechs von zehn jugendlichen Gewalttätern haben vor ihrer Tat Alkohol getrunken. Wenn Du trinkst, steigt außerdem die Gefahr, dass Du selber ein Opfer von Gewalt wirst.
Es ist also nicht nur gesünder und schlauer, sondern auch sicherer, wenn Du nicht zu den Jugendlichen gehörst, die sich regelmäßig einen Rausch antrinken. Das tun über zwölf von hundert.
Übrigens: Es gibt Getränke, die schmecken eher süß als nach Alkohol, weil der Alkohol mit zuckerhaltigen Getränken gemischt wird. Die heißen dann Cocktails, Bowlen oder Alkopops. Sie machen aber genauso betrunken und sind genauso schädlich.
Rauchen stinkt Deinem Körper
Hast Du auch schon mal an einer Zigarette gezogen oder tust Du es sogar öfter? Wenn Du jetzt anfängst, damit aufzuhören, liegst Du voll im Trend: Immer weniger Kinder und Jugendliche in Deutschland rauchen nämlich. Nur noch acht von hundert 12- bis 17-Jährigen greifen zur Zigarette.
Wenn Du das Rauchen aufgibst oder gar nicht erst damit anfängst, tust Du Deinem Körper etwas richtig Gutes. Denn Rauchen schadet Dir, es verursacht zum Beispiel Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Atemwegserkrankungen. Fast einer von fünf Krebsfällen (19 ,3 Prozent) hängt mit dem Rauchen zusammen.
Wer raucht, riecht also nicht nur unangenehm, sondern kann davon auch sehr krank werden und daran sterben.
Drogen töten
Immer wieder werden Kinder und Jugendliche auf Drogen neugierig und wollen sie ausprobieren, weil sie nicht wissen, wie gefährlich diese Substanzen sind. Sie machen in der Regel sehr schnell abhängig, manche verursachen schlimme Schmerzen oder machen Angst („Horrortrips“), viele schädigen das Gehirn.
Crystal-Meth – man sagt dazu auch Crystal-Speed oder einfach nur Crystal oder Meth– ist eine der derzeit bekanntesten und gefährlichsten Drogen. Es ist eine „synthetische“ Droge, kommt also aus Laboren, und wird meistens in Asien oder Tschechien hergestellt. Es ist ein Gift, das schon nach dem ersten Versuch abhängig machen kann.
Illegale Drogen waren alleine im Jahr 2022 die Todesursache für 1.990 Menschen in Deutschland.