Die Lebenserwartung hierzulande steigt und wird weiter zunehmen. Schon in wenigen Jahren ist ein Drittel von uns über 60 Jahre alt. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Hochbetagten zu. Die Mehrzahl der Kinder, die heute geboren werden, wird mit großer Wahrscheinlichkeit 80 Jahre und länger leben – eine glückliche Entwicklung.
Licht an. Damit Einsamkeit nicht krank macht.
Einsamkeit kann alle Menschen treffen – unabhängig von Alter oder Geschlecht. Die Kampagne soll ein aktives Miteinander stärken und helfen, besser auf sich und seine Mitbürgerinnen und Mitbürger zu achten.
Mehr Raum für…
Was macht ein gutes Leben im Alter aus? Wie nutzen Menschen ab 65 Jahren ihren neu gewonnenen Freiraum? Und wie bleiben sie möglichst lange gesund?
Aktives Leben
Bewegung – Mehr Freiraum für neuen Schwung
Wer kennt es nicht? Man kommt beim Radfahren ein wenig ins Schwitzen und schon fühlt man sich danach besser.
Unser Herz- Kreislauf-System wird gestärkt und die kräftigeren Muskeln verbessern unsere Beweglichkeit und verringern die Verletzungsgefahr – zum Beispiel bei Stürzen. Egal ob Nordic Walking, Wandern, Schwimmen, Tai Chi oder Tanzen – alles, was Spaß macht, ist geeignet, solange man es nicht übertreibt, ausreichend trinkt und sich genügend Ruhepausen gönnt.
Ernährung
Mehr Freiraum für gesunden Genuss
Der Blick in den Spiegel beweist: Unser Körper sieht im Laufe unseres Lebens immer wieder anders aus. Doch nicht nur das, er ändert auch seine Bedürfnisse. So brauchen wir ab 65 Jahren zum Beispiel weniger Energie, da die Muskelmasse geringer wird und der Fettanteil im Körper steigt. Essen wir unser Leben lang gleich viel, nehmen wir also automatisch zu – eine Gemeinheit der Natur. Auch unsere Verdauung sowie der Geschmacks- und Geruchssinn ändern sich. Auch der Wassergehalt im Körper sinkt und das Durstgefühl lässt nach. Dadurch trinken ältere Menschen häufig zu wenig, wodurch es zu Störungen im Wasserhaushalt des Körpers kommen kann. Rund 1,5 Liter sollten ältere Menschen täglich – auch ohne Durstgefühl – trinken. Besonders geeignet sind Mineral- und Trinkwasser und ungesüßte Tees. Wenn wir ausreichend Wasser trinken, wichtige Nährstoffe durch Gemüse, Obst, Vollkorngetreideprodukte, Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte, pflanzliche Öle und Fisch zu uns nehmen und mit Zucker und Salz sparsam umgehen, bleiben wir nachweislich länger gesund. Und fühlen uns darüber hinaus viel wohler in unserer Haut. Auch der maßvolle Umgang mit Alkohol und der Verzicht auf das Rauchen helfen, fit zu bleiben.
Familie und Freunde
Mehr Freiraum für gemeinsamen Austausch
Die Familie, Freunde oder der Kontakt zu ehemaligen Arbeitskollegen machen einen wichtigen Teil der Lebensqualität im Alter aus. Der Austausch mit vertrauten Menschen, Unternehmungen mit Gleichgesinnten sowie die Rücksichtnahme und die Verantwortung für andere tragen nicht nur zu einem sinnerfüllten, sondern auch zu einem gesunden Leben bei. Das soziale Eingebundensein fördert die psychische und physische Gesundheit, etwa den Erhalt der kognitiven Fähigkeiten und der Selbstständigkeit. Auch die Lebenserwartung wird positiv beeinflusst. Dabei geht es nicht immer darum, möglichst viele, sondern gute und vertrauensvolle Kontakte zu pflegen, auch eine einzelne Vertrauensperson kann da schon ausreichen. Die Familie, die Enkel, Ausflüge mit Freunden oder Engagement in Vereinen sind gute Möglichkeiten, um Anschluss zu finden und sich mit anderen auszutauschen.
Freiheit im Denken
Mehr Freiraum für ein positives Lebensgefühl
Auch wenn wir erwachsen sind und sich unser Leben vermeintlich nicht mehr großartig ändert, gleicht kein Tag dem anderen. Wenn wir uns dessen bewusst sind, bekommt das Leben einen weiteren Winkel, tun sich neue Perspektiven und Möglichkeiten auf, verändern sich Lebensweisen, bekommt unser Gehirn frische Nahrung, die es manchmal erst verdauen muss. Kreativität, Selbstwahrnehmung, Offenheit, ein Interesse für unser Umfeld, Begegnungen mit Menschen und mit sich selbst, das spielerische Annähern an neue Herausforderungen ohne Druck und Stress halten unseren Geist und unseren Körper fit. Und auch Bewegung, eine ausgewogene, leicht verdauliche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wirken sich positiv auf unser Gehirn aus.
Seniorinnen und Senioren, die Mut machen
Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter.
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JaSpot zur Jahresschwerpunktkampagne 2017/18 „Mein Freiraum. Meine Gesundheit. In jedem Alter“
Eine Gesellschaft des Langen Lebens
Auf die Gesellschaft des „Langen Lebens“ müssen sich auch Prävention und Gesundheitsförderung einstimmen. Ältere Menschen sind eine vielfältige Gruppe mit unterschiedlichen gesundheitlichen Voraussetzungen, Möglichkeiten und Bedürfnissen. Diese Vielfalt muss angemessen berücksichtigt werden. So gesund wie möglich älter zu werden und das Leben selbstbestimmt gestalten zu können, hat höchsten Einfluss auf die Lebensqualität.
Bayerischer Präventionsplan
Im Bayerischen Präventionsplan ist das „Gesunde Älter werden in einem selbstbestimmten Lebensumfeld“ als eines von vier zentralen Handlungsfeldern festgelegt.
Aus dem Bayerischen Präventionsplan
„Überholte Bilder, die das Alter ausschließlich als Abbau von Fähigkeiten und Lebensqualität sehen, müssen hinterfragt werden. Es gilt, die Rolle älterer Menschen in der Gesellschaft neu zu denken und dabei den Leitgedanken, möglichst lange selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft aktiv teilzuhaben, in den Mittelpunkt zu stellen.“
Gesundes Altern im selbstbestimmten Lebensumfeld: eines der vier zentralen Handlungsfelder im Bayerischen Präventionsplan!
Leuchtturmprojekte Gesund.Leben.Bayern
Dazu gibt es bereits heute landesweit viele Angebote und Projekte unterschiedlichster Träger. Unsere Initiative Gesund.Leben.Bayern. hat Leuchtturmprojekte angestoßen, die beispielhaft neue Wege gehen. Dazu gehören
- „Habe die Ehre“ – Ein Gesundheitsförderungsprojekt in der Gemeinde Zell
- „Telefon-Engel-Aktion“ des Vereins Retla e.V.
- Mobilitäts- und Sicherheitstraining – ein altersgerechtes Trainingsprogramm zur Verbesserung der Lebensqualität, Erhalt der Selbstständigkeit und Vermeidung des Sturzrisikos
- Zurück ins Wasser – Gemeinsam Fit in Bayern, ein Projekt der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zur Verringerung der Ertrinkungsgefahr für ältere Menschen
- Verbesserung der Selbständigkeit von Hochbetagten durch eine wirkungsvolle vor- und nachstationäre Versorgung, ein Modellprojekt in der Stadt Rödental
- GESTALT: GEhen, Spielen, TAnzen als Lebenslange Tätigkeiten – ein Bewegungsprogramm als Beitrag zur Prävention von Demenzerkrankungen
Ein wesentliches Merkmal aller Angebote ist die Stärkung vorhandener Potentiale und Fertigkeiten älterer Menschen. Dazu gehört auch, mit eingeschränkten Fähigkeiten angemessen umzugehen. Besonders berücksichtigt wird die Situation von Menschen in besonderen Lebenslagen, etwa in sozial schwieriger Situation
Ein einschneidendes Ereignis ist häufig der Übergang von der Berufstätigkeit in den Ruhestand. Der Schritt in die „Nacherwerbsphase“ ist ein wichtiger Ansatzpunkt für Gesundheitsförderung und Prävention . Hier haben wir die Einrichtung eines äußerst erfolgreichen Programms der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau zur „Betriebsübergabe – ein Gesundheitsthema“ unterstützt.