Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sind auf Unterstützung angewiesen. Sie brauchen ein Umfeld, das sie auffängt und ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht. Wir sind also alle gefragt!
Der Bayerische Demenzpreis – Baustein der Bayerischen Demenzstrategie
Der Bayerische Demenzpreis ist ein Baustein der Bayerischen Demenzstrategie und unterstützt deren Zielsetzung. Im Bewerbungszeitraum können Projekte eingereicht werden, die den Bewusstseinswandel in der Gesellschaft im Umgang mit dem Thema Demenz, die Verbesserung der Lebensqualität für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zum Ziel haben oder/und dazu beitragen deren Teilhabemöglichkeiten am gesellschaftlichen Leben zu verbessern.
Wichtig ist, dass das Projekt in Bayern entwickelt und realisiert wurde und zum Zeitpunkt der Bewerbung seit mindestens sechs Monaten erfolgreich umgesetzt wird.
Bewerben können sich grundsätzlich alle Verbände, Vereine, Kommunen, Schulen, Organisationen und Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts und Unternehmen.
Es werden bis zu drei Preise mit Preisgeldern (3.000 €, 2.000 € und 1.000 €) verliehen. Darüber hinaus können bis zu drei weitere herausragende Projekte mit einer Anerkennung ausgezeichnet werden.
Verleihung des Bayerischen Demenzpreises 2024
Die Verleihung des Bayerischen Demenzpreises hat zuletzt am 7. November 2024 in Regensburg stattgefunden.
Erster Preis
v.l. Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Monika Kirchmann (ehrenamtliche Helferin), Gudrun Rauch (Kontaktstelle für Demenz und Pflege, Obergünzburg), Christine Leike, (StMGP, Laudatorin)
Den ersten Preis erhielt die Kommune Markt Obergünzburg für das Projekt „Gesundes Mittagessen von Senioren gekocht“. Einmal im Monat kochen und speisen Menschen mit Demenz zusammen mit Seniorinnen und Senioren. Das Projekt verbindet ein gesundes Essen mit dem Erleben von sozialer Gemeinschaft. Die Aktivitäten der Teilnehmenden stärken deren Selbstwertgefühl und Ressourcen. So verbessert das Projekt neben der Teilhabe auch die Lebensqualität der Teilnehmenden. Darüber hinaus treibt das regelmäßige Angebot den Bewusstseinswandel in der Kommune im Umgang mit dem Thema Demenz voran.
Zweiter Preis
v.l. Patricia Reinhardt (Landratsamt Forchheim, Laudatorin), Cornelia Porschet-Uebler (stellvertrende Leitung Team ORANGE BG Unfallklinik Murnau), Christina Sterk (Pflegedirektorin BG-Unfallklinik Murnau), Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention)
Der zweite Preis ging an die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau für das Projekt „Team ORANGE“, das demenz- und delirsensible Strukturen und Prozesse im unfallchirurgisch geprägten Klinikalltag multiprofessionell umsetzt. Es umfasst beispielsweise die Begleitung der betroffenen Personen von der Notaufnahme zur Diagnostik oder auch zur OP, im Aufwachraum sowie auf Station. Dies verbessert deren Orientierung und das Wohlbefinden – und damit deren Genesung und Lebensqualität.
Dritter Preis
v.l. Prof. Dr. Elmar Gräßel (FAU Erlangen, Laudator), Mandlmeier Stefanie (Pflegedienstleiterin), Andrea Neukäufer (Einrichtungsleiterin), Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention)
Mit dem dritten Preis wurde das Caritas Pflegezentrum St. Hildegard in Pöttmes für das Projekt „Reduktion von Psychopharmaka durch Alternativen in der Pflege“ ausgezeichnet. In einem individuellen Tagesrhythmus der Bewohnerinnen und Bewohner eingebettet, werden von geschulten Mitarbeitenden ätherische Öle im Rahmen der Aromapflege angewendet und pflegerische Berührungen gezielt eingesetzt. Diese nicht-medikamentösen Interventionen ermöglichen es, den Einsatz von oftmals nebenwirkungsreichen Psychopharmaka auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren, was einen positiven Effekt auf die Lebensqualität der Betroffenen hat.
Darüber hinaus wurden folgende drei weitere Projektträger mit einer Anerkennung gewürdigt:
- die Joseph-von-Eichendorff-Schule in Eichendorf für das Projekt „Meet Dementia“,
- das Caritas Wohn- und Pflegezentrum St. Gotthard gGmbH in Hengersberg für das Projekt „Kegelbahn“ sowie
- das Seniorenzentrum der AWO in Rödental für das Projekt „VR-Brille für Erlebnisse und Erinnerungsarbeit aus dem Wohnort für Demente und Bettlägerige“.
Projekt „Meet Dementia“: v.l. Birgit Haserer (Landes-Caritasverband Bayern, Laudatorin), Christiane Aigner (Musiklehrkraft), Andrea Pöchmann (Schulleiterin), Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention)
Projekt „Kegelbahn“: v.l. Karl Heinz Kramer (Heimbeiratsvorsitzender), Ulrike Geike (Pflegedienstleitung), Claudia Sterr (Gerontofachkraft und Betreuungsleitung), Anja Gibs (Geschäftsführung und Einrichtungsleitung), Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention), Tobias Bartschinski (Alzheimer Gesellschaft München e.V., Laudator)
Projekt „VR-Brille“: v.l. Carlo Rothammel (Einrichtungsleiter AWO Seniorenzentrum Rödental), Jonas Heß (Achtbit Media GmbH), Susanne Forkel (Sozialpädagogin AWO Seniorenzentrum Rödental), Patrick Dressel (Achtbit Media GmbH), Judith Gerlach (Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention), Dr. Karl- Heiz Sänger, Schulleiter des Arnold- Gymnasiums Neustadt b. Coburg mit Lehrer Jochen Kästner sowie den Schülerinnen und Schülern Lucie Steckmann, Silas Hahn, Letizia Lomani