Die Berufsfelder für Ärztinnen und Ärzte sind vielfältiger als möglicherweise angenommen. Alternativ zur Tätigkeit in einer Klinik oder Praxis, in der Pharmaindustrie oder im universitären Bereich bietet sich auch eine Beschäftigung im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) insbesondere aufgrund der hervorragenden Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie der besonderen Vorzüge einer Beschäftigung im öffentlichen Dienst an. Der ÖGD ist neben der ambulanten und stationären Versorgung eine dritte tragende Komponente des Gesundheitswesens. Prävention, Bevölkerungsmedizin, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung gehören zu seinen wichtigsten Aufgaben.
Ihr zukünftiger Arbeitsplatz
- Die staatlichen Gesundheitsämter in Bayern sind Teil der 71 Landratsämter. Diese sind in aller Regel jeweils auch für benachbarte kreisfreie Städte zuständig. In allen Gesundheitsämtern arbeiteten Ärztinnen und Ärzte in einem multiprofessionellen Team mit Sozialpädagoginnen und -pädagogen, mit zu Fachkräften der Sozialmedizin fortgebildeten Pflegefachkräften sowie mit Hygienekontrollerinnen und ‑kontrolleuren zusammen.
Zusätzlich zu den staatlichen bayerischen Gesundheitsämtern gibt es in der Landeshauptstadt München und den kreisfreien Städten Nürnberg, Augsburg, Ingolstadt und Memmingen jeweils kommunale Gesundheitsämter. Für die Besetzung der dortigen ärztlichen Stellen hat das StMGP keine Zuständigkeit. Bei Interesse wird gebeten, sich an die jeweiligen kommunalen Personalstellen zu wenden. - Die staatlichen Gesundheitsämter stellen die Basis des dreistufigen Verwaltungsaufbaus im bayerischen ÖGD dar. Sie sind dabei den sieben Bezirksregierungen zugeordnet, welche insbesondere koordinierende und fachlich-beratende Funktionen für die Gesundheitsämter erfüllen. Das StMGP ist als oberste Landesbehörde für alle staatlichen Gesundheitsämter zuständig. Der ÖGD ist hierbei geprägt von wechselseitiger fachlicher Unterstützung und Zusammenhalt mit dem gemeinsamen Ziel des Erhalts und der Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit.
- Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unterstützt die Gesundheitsämter zusätzlich durch seine hochqualifizierte und breit aufgestellte Expertise.
Das breite und abwechslungsreiche Tätigkeitsspektrum umfasst Aufgaben in den folgenden Bereichen
- Sozialmedizin und ärztliche Begutachtungen (bspw. Einstellungs- oder Dienstfähigkeitsuntersuchungen)
- Kinder- und Jugendmedizin, einschließlich schulärztliche Tätigkeiten
(insbesondere schulärztliche Untersuchungen im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen) - Hygieneberatung und -aufsicht (einschließlich Begehungen) in medizinischen, pflegerischen, Gemeinschaftseinrichtungen (bspw. Kindertagesstätten und Schulen) und weiteren Einrichtungen (bspw. Gesundheits- und Körperpflege, Tätowier- und Piercingstudios)
- Infektionsschutz, inkl. Tuberkulosefürsorge (insbesondere Eindämmung und Verhinderung der Ausbreitung von Infektionskrankheiten)
- Trinkwasser- und Badewasserhygiene (einschließlich Begehungen von Anlagen und Bearbeitung von Störungsfällen)
- (Umwelt-)Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung
- Umweltmedizinische Fragestellungen, einschließlich Altlasten bzw. Bodenverunreinigungen und Innenraumhygiene
- Impfberatungen (einschließlich Reiseimpfungen)
- Verwaltungsseitiger Vollzug von Impfpflichten (bspw. Masernschutzgesetz)
- Gesundheitsförderung und Prävention im Rahmen von Public Health
- Mitwirkung in Gremien mit dem Schwerpunkt öffentliche Gesundheit (bspw. Gesundheitsregionenplus)
- Psychosoziale Beratung psychisch Kranker und suchtkranker Menschen sowie deren Angehöriger
- Fachliche Beratung und Mitwirkung im Rahmen der Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA)
- Mitwirkung bei Projekten zur Sexualaufklärung und Sexualpädagogik
- Überwachung des medizinischen Betäubungsmittelverkehrs (insbesondere in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen und Apotheken)
- Berufsaufsicht (Einhaltung der Befugnisse und sonstiger öffentlich-rechtlicher Berufspflichten) über Angehörige der akademischen Heilberufe und der sonstigen gesetzlich geregelten nichtärztlichen Heilberufe
- Gesundheitsfolgeabschätzung im Rahmen umweltmedizinsicher Fragestellungen inkl. klimabedingter Gesundheitsrisiken
Ihr Anforderungsprofil
- Abgeschlossenes Studium der Humanmedizin und Ärztliche Approbation
- Bereitschaft zur Weiterbildung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen (nach WBO-ÖGW), einschließlich des erfolgreichen Abschlusses des Amtsarztlehrgangs gemäß FachV-GesD
- Mehrjährige klinische Erfahrung, die Promotion zum Dr. med. und eine Facharztbezeichnung sind wünschenswert
- eine selbständige und strukturierte Arbeitsweise
- die Bereitschaft, sich in ein multiprofessionelles Team aus weiteren Ärztinnen und Ärzten, Sozialpädagoginnen und -pädagogen, zu Fachkräften der Sozialmedizin fortgebildeten Pflegefachkräften sowie Hygienekontrollerinnen und ‑kontrolleuren zu integrieren
- soziale Kompetenz, Belastbarkeit und Verantwortungsbereitschaft
Wir bieten
- Eine vielseitige, abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Tätigkeit im Bereich des Öffentlichen Gesundheitsdienstes
- Umfassende fachliche Einarbeitung im multiprofessionellen Team
- Umfangreiches Fortbildungsprogramm an der Akademie für Gesundheits- und Lebensmittelsicherheit (AGL)
- Bedarfsabhängige Weiterbildung zur Fachärztin bzw. zum Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen (nach WBO-ÖGW). Alternativ: Möglichkeit des Erwerbs von Weiterbildungszeiten im Gebiet des „Öffentlichen Gesundheitswesens“, welche auch (in der Regel bis zu 12 Monate) für andere Facharztqualifikationen durch die zuständige Ärztekammer angerechnet werden können.
- die Möglichkeit zur Teilnahme am postgradualen Studiengang „Master of Public Health (MPH)“ mit der Spezialisierung „Health Administration and Management (HAM)“
- einen teilzeitfähigen Arbeitsplatz und familienfreundliche Arbeitszeiten
- die Vergütung erfolgt im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses in Entgeltgruppe E 14 TV-L; nach Abschluss der Ausbildung im fachlichen Schwerpunkt Gesundheitsdienst in der Fachlaufbahn Gesundheit gemäß FachV-GesD bei Vorliegen der Voraussetzungen für die Übernahme in das Beamtenverhältnis, Verbeamtung und Einstufung je nach persönlichem Werdegang in A13/A14; weitere Entwicklungsmöglichkeiten sind gegeben
- umfangreiche beamtenrechtliche Versorgungsansprüche unter gleichzeitigem Wegfall entsprechender Beitragspflichten gegenüber den ärztlichen Versorgungswerken sowie ggf. weitere Zuschläge entsprechend des Wohnortes und der familiären Situation
- Im Einzelfall kann die Gewährung einer übertariflichen Fachkräftezulage von bis zu 1000 Euro oder ein besoldungsrechtlicher Zuschlag von bis zu 500 Euro monatlich in Betracht kommen.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist für uns selbstverständlich. Schwerbehinderte Bewerber (m/w/d) werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Bewerbung
Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen richten Sie bitte unter Angabe des bevorzugten Einsatzortes an das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention.
Übermitteln Sie Ihre Bewerbung gerne per E-Mail an Personal-oegd@stmgp.bayern.de (ein Dokument mit höchstens 10 MB); übersenden Sie bei postalischem Versand bitte nur Kopien, da die Bewerbungsunterlagen nicht zurückgesandt werden.
Kontakt
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Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention, Referat 72
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Haidenauplatz 1, 81667 München
- Personal-oegd@stmgp.bayern.de
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Nähere Auskünfte erhalten Sie unter den Rufnummern:
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für Fachfragen: Herr Zunker
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(089) 95414 -2723
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für personalrechtliche Fragen: Frau Bayer
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(089) 95414 -2118