Auch bei Pflegebedürftigkeit möchten die meisten Menschen weiterhin in ihrer häuslichen Umgebung verbleiben. In Bayern werden über 80 Prozent der Pflegebedürftigen aller Pflegestufen zu Hause, meist von Angehörigen, versorgt. Die Pflegeversicherung ist mit ihren Leistungen darauf ausgerichtet, Pflegebedürftigen möglichst lange ein selbständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Den individuellen Bedarf ermitteln
Sind Sie oder Ihre Angehörige bzw. Ihr Angehöriger von Pflegebedürftigkeit betroffen, ist eine Bestandsaufnahme des Versorgungsbedarfes an pflegerischen und hauswirtschaftlichen Dienstleistungen unerlässlich. Bedenken Sie bitte, dass die Pflegesituation in der Regel über einen langen Zeitraum besteht und der Pflegeaufwand insbesondere pflegende Angehörige nicht überfordern sollte.
Auch die Lebensqualität eines pflegebedürftigen Menschen hängt entscheidend davon ab, dass ihm die notwendigen Hilfen zur Verfügung stehen, um ein Leben zu Hause zu ermöglichen und seine körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte wiederzugewinnen oder zu erhalten.
Für die häusliche Versorgung von Pflegebedürftigen und zur Entlastung pflegender Angehöriger brauchen wir neben einer vernetzten ambulanten pflegerischen Versorgung mehr Beratungs- und Betreuungsangebote. Zum Erfolgsmodell sind dabei insbesondere die Angebote zur Unterstützung im Alltag geworden – entweder in Gruppen oder als einzelfallbezogene Unterstützung.