Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach unterstützt den Ausbau und die konsequente Modernisierung der stationären psychiatrischen Versorgung im Freistaat. Gerlach betonte am Montag anlässlich der Grundsteinlegung für den ersten Bauabschnitt des Generalausbaus beim Klinikum am Europakanal in Erlangen: „Die psychische Gesundheit spielt für die Lebensqualität des Einzelnen eine genauso wichtige Rolle wie die körperliche Gesundheit. Menschen mit psychischen Krankheiten brauchen eine qualitativ hochwertige und zeitgemäße Behandlung. Durch die neuen Pflege- und Therapieeinheiten am Klinikum am Europakanal wird sich die Versorgung für die Patientinnen und Patienten spürbar verbessern. Wir fördern den 1. Bauabschnitt mit fast 40 Millionen Euro."
Die Generalausbauplanung des Klinikums am Europakanal besteht aus insgesamt fünf Bauabschnitten. Die Neubauten auf dem Klinikgelände sind nötig geworden, weil die bestehenden Strukturen den Anforderungen an eine moderne Behandlung auf Dauer nicht mehr entsprechen. Ziel der baulichen Maßnahmen ist es, moderne Pflege- und Therapiebereiche sowie zukunftsfähige kompakte Betriebsstrukturen zu schaffen, die hohe medizinische Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten bei zugleich effizienter Bewirtschaftung ermöglichen.
Nach einer vorgelagerten Baustufe (Ersatzneubau Versorgungszentrum) beginnt mit dem jetzt anstehenden 1. Bauabschnitt die Neubauphase für die pflegerischen und therapeutischen Bereiche der Akutversorgung. Die Maßnahme umfasst den Neubau eines Bettenhauses für sechs psychiatrische Pflegestationen sowie den daran anschließenden ersten Teil des Therapiezentrums mit Einrichtungen für Ergo-, Beschäftigungs-, Körper- und physikalische Therapie.
Die Ministerin erläuterte: „Das Klinikum am Europakanal Erlangen bildet seit vielen Jahren einen maßgeblichen Eckpfeiler der psychiatrischen Versorgung im Ballungsraum Nürnberg – Fürth – Erlangen. Der Generalausbau wird dafür sorgen, dass der Standort fit gemacht wird für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte.“
Gerlach ergänzte: „Alleine in Mittelfranken wurden in den letzten 10 Jahren (2013 bis einschließlich 2022) zusätzlich 55 Betten und 105 Plätze in der Erwachsenenpsychiatrie geschaffen und die Kapazitäten im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie um mehr als 30 Prozent von 115 Betten und 74 Plätzen auf 150 Betten und 99 Plätze erweitert. Weitere Plätze sind bereits genehmigt, müssen aber noch realisiert werden. Mit den zusätzlichen Behandlungsangeboten haben sich die Wege zu modernen leistungsfähigen Versorgung für viele Patientinnen und Patienten spürbar verkürzt.“
Gerlach fügte hinzu: „Die Fortschritte beim Ausbau der psychiatrischen Versorgung waren nur möglich, weil der Freistaat die notwendigen Mittel für investive Maßnahmen zeitgerecht zur Verfügung stellt – ebenso wie für den Ausbau und die Weiterentwicklung der somatischen Versorgung. Alleine in den letzten 10 Jahren (2013 bis einschließlich 2022) haben wir gemeinsam mit unseren kommunalen Partnern über 5 Milliarden Euro für investive Maßnahmen an Krankenhäusern bereitgestellt. So etwas wie einen Investitionsstau gibt es bei uns nicht! In Bayern werden notwendige Projekte finanziert – zuletzt mit jährlich rund 643 Millionen Euro. In diesem Jahr stocken wir den Krankenhausförderetat auf 800 Millionen Euro auf – das ist ein Plus von fast 25 Prozent und ein großer Schritt in Richtung der im Koalitionsvertrag festgelegten Krankenhausmilliarde.“
Die Ministerin betonte: „Ein besonderer Dank gebührt an dieser Stelle den Kommunen. Ihre Bereitschaft, den zusätzlichen Finanzierungsanteil zu schultern, macht die Aufstockung der Investitionsmittel erst möglich!“