Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert von der Bundesregierung mehr Unterstützung für Apotheken. Gerlach betonte am Mittwoch in München anlässlich des süddeutschen Apotheken-Protesttags: „Bayern steht den Apothekerinnen und Apothekern zur Seite. Denn wir brauchen auch weiterhin eine flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln – und zwar das ganze Jahr und rund um die Uhr. Dafür muss der Bund die Apotheken aber endlich stärken und geeignete Rahmenbedingungen schaffen. Denn eines ist klar: Apotheken sind unverzichtbar für unsere medizinische Versorgung.“
Gerlach kritisierte: „Anstatt die berechtigten Anliegen der Apothekerinnen und Apotheker aufzugreifen, gefährdet Bundesgesundheitsminister Lauterbach die bewährten Apothekerstrukturen in Deutschland. Das Eckpunktepapier des Bundes zur ‚Versorgungssicherheit und Fachkräftesicherung in Apotheken‘ setzt völlig falsch an. Denn mit Filialen ohne die Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern und ohne Nacht- und Notdienst setzen wir die flächendeckende Versorgung aufs Spiel!“
Die Ministerin fügte hinzu: „Wir brauchen in Deutschland endlich ein wirtschaftlich solides Fundament – sonst droht die Schließung weiterer Apotheken. Deshalb unterstütze ich die Forderung der Apotheken, dass die Vergütung an die gestiegenen Kosten von Personal, Energie und durch Inflation angepasst werden muss. Bundesminister Lauterbach muss hier endlich handeln.“
Gerlach unterstrich: „Bayern setzt sich mit Nachdruck bei der Bundesregierung dafür ein, dass die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verordnete Erhöhung des Apothekerabschlags wieder gestrichen wird. Außerdem müssen die Festzuschläge erhöht werden, damit Leistungen der inhabergeführten öffentlichen Apotheken angemessen und gerecht honoriert werden. Es liegt ein entsprechender Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vor, die Vergütungssituation der Apotheken nachhaltig zu verbessern.“
Die Ministerin ergänzte: „Wir als bayerisches Gesundheitsministerium unterstützten die Apothekerinnen und Apotheker mit einer Reihe von konkreten Maßnahmen: So finanzieren wir aktuell mit 700.000 Euro eine Studie, mit der innovative Ansätze für eine Optimierung der Apothekenversorgung erarbeitet werden sollen. Zudem unterstützen wir den Bayerischen Apothekerverband e.V. (BAV) mit 100.000 Euro, um eine Kampagne zur Nachwuchsgewinnung aufzulegen. Dazu stehen wir mit dem BAV und der Bayerischen Apothekerkammer in engem Austausch.“