Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat die Bundesregierung aufgefordert, sich mehr für die Psychotherapeuten einzusetzen. Gerlach betonte am Freitag anlässlich des 44. Psychotherapeutentags in Würzburg: „Ein drängendes Problem der angehenden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten betrifft die Weiterbildung. Die Finanzierung der Weiterbildungsstellen in den Kliniken ist derzeit nicht gesichert. Der psychotherapeutische Nachwuchs hat daher zu Recht Bedenken, ob und wie es nach dem Studium mit der Weiterbildung weitergeht.“
Die Ministerin ergänzte: „Die ersten Studierenden beenden in Bayern im Herbst dieses Jahres ihr Masterstudium nach dem neuen Psychotherapeutengesetz. Danach stellt sich für sie die Frage, ob und in welcher Einrichtung sie eine Fach-Weiterbildung beginnen können. Gerade mit Blick auf die künftige psychotherapeutische Versorgung in Bayern ist es essenziell, dass möglichst viele Absolventinnen und Absolventen eine Weiterbildung machen. Denn die abgeschlossene Weiterbildung ist eine Voraussetzung, um sich später in eigener Kassen-Praxis niederzulassen. Umso wichtiger ist es, dass die Kliniken jetzt finanziell in die Lage versetzt werden, ausreichend viele Stellen für die Weiterbildung der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten zu schaffen. Hier muss der Bund endlich handeln.“
Gerlach fügte hinzu: „Bayern hat im Bundesrat einen Beschluss unterstützt, wonach der Bund die für die Niederlassung als Psychotherapeut erforderliche fachtherapeutische Weiterbildung finanziell absichern soll. Leider hat die Bundesregierung bisher nichts in diese Richtung unternommen. Daher lautet meine eindringliche Aufforderung an Bundesgesundheitsminister Lauterbach: Geben Sie den angehenden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten eine verlässliche Perspektive!“