Presse­mitteilung

Gerlach hat 16. Bayerischen Präventionspreis verliehen – Bayerns Gesundheitsministerin zeichnete sechs herausragende Präventionsprojekte aus München, Bad Birnbach, Erlangen, Fürth und Würzburg aus

Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach hat am Dienstagabend in München den 16. Bayerischen Präventionspreis verliehen. Ausgezeichnet wurden sechs herausragende Präventionsprojekte aus München, Bad Birnbach, Erlangen, Fürth und Würzburg. Gerlach betonte am Mittwoch anlässlich der Preisverleihung im Rahmen des 6. Bündnisforums in der Münchner Residenz: „Jeder von uns möchte möglichst viele Lebensjahre bei guter Gesundheit verbringen. Damit das gelingt, müssen wir den Blick noch stärker auf das Thema Prävention lenken. Mein Ziel ist es, die Gesundheitsförderung und Prävention für alle Menschen im Freistaat weiter auszubauen und zu stärken. Dazu trägt auch unser Bayerischer Präventionspreis bei, den wir gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit für zukunftsweisende Präventionsinitiativen verleihen.“

Die Ministerin erläuterte: „Mit diesem Preis möchten wir herausragende und beispielhafte Präventionsprojekte noch bekannter machen und zur Nutzung oder zur Nachahmung anregen. Ich freue mich deshalb sehr über die rege Beteiligung in diesem Jahr: 93 Projekte aus ganz Bayern haben sich beworben. Klar ist: Jedes einzelne dieser eingereichten Projekte hat in seinem Bereich einen erfolgreichen Beitrag für mehr Gesundheit in Bayern geleistet."

Gerlach unterstrich: „Gesundheitsförderung und Prävention eröffnen Chancen in jedem Lebensalter. Neben dem persönlichen Verhalten gehört auch dazu, die Lebenswelt nachhaltig gesundheitsorientiert zu gestalten – in allen Lebensbereichen, zum Beispiel in Familien, Kindertageseinrichtungen, Ausbildung und Arbeitswelt, Senioren- und Pflegeeinrichtungen oder auch in der Freizeit. Wir vergeben den Preis daher in insgesamt fünf Kategorien, um verschiedenste Projekte, die sich für wichtige Präventionsthemen in unterschiedlichen Lebenswelten einsetzen, auszuzeichnen.“

Gerlach ergänzte: „Die heute preisgekrönten Präventionsinitiativen zeigen eindrucksvoll, wie durch kreative und zielgerichtete Maßnahmen die Gesundheit der Menschen in Bayern gefördert werden kann. Jedes einzelne Projekt bringt damit die Gesundheitsförderung und Prävention im Freistaat weiter voran und dafür danke ich den Verantwortlichen ganz herzlich!“

Den Bayerischen Präventionspreis in der Kategorie „Prävention in Familie, Kindertagesstätte und Schule“ teilen sich zwei Projekte: Ausgezeichnet wurde zum einen das Projekt „Ich bin alles – Infoportal zur Depression und psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen“ der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Ministerin betonte in ihrer Laudatio: „Es geht um die Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Ein höchst aktuelles Thema mit großer Bedeutung! Mit Ihrem Infoportal haben Sie einen sehr breiten Zugangsweg zum Thema ‚psychische Gesundheit‘ gewählt – internetbasiert, mit Website und Social-Media-Aktivitäten. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Mehr als eine Million Klicks bisher sprechen für sich!“ Gerlach ergänzte: „Danke, dass Sie so gut und offen über dieses so wichtige Thema aufklären und Hilfen vermitteln.“

„YAM – Youth Aware of Mental Health“, ein schulbasiertes Programm der Mental Health Initiative gGmbH München ist das zweite ausgezeichnete Projekt in der Kategorie "Prävention in Familie, Kindertagesstätte und Schule". Gerlach unterstrich: „Auch Sie setzen sich dafür ein, die psychische Gesundheit von Jugendlichen zu stärken. Sie gehen dabei über die persönliche Ansprache und über den direkten Kontakt in den Schulen – und das mit hohem Engagement – als ‚Social Impact Startup‘. Mit Unterstützung großer Sponsoren. Wir wünschen auch Ihnen, dass Sie möglichst viele Schülerinnen und Schüler erreichen. Dieser Preis soll Ihnen dafür Rückenwind geben.“

In der Kategorie „Prävention in Ausbildungsstätte und Betrieb“ wurde das Pilotprojekt „big.KMU – Mit Bad Birnbach zum gesundheitsfördernden Unternehmen“ ausgezeichnet. Das Projekt wurde von der Kurverwaltung Bad Birnbach und Unternehmen aus dem niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn unter wissenschaftlicher Begleitung der Ludwig-Maximilians-Universität München durchgeführt. Es widmet sich der betrieblichen Gesundheitsförderung am Kurort und im Betrieb. Gerlach lobte dieses innovative Projekt: „Kleine und mittlere Unternehmen haben oft wenig Ressourcen für betriebliche Gesundheitsförderung. Kurorte haben dafür eine hohe Expertise in Gesundheitsförderung und Prävention. Was läge da näher, als die gesundheitsförderlichen Potenziale in der Region für beide Seiten gewinnbringend zu nutzen?“ Die Ministerin fügte hinzu: „Das tun Sie in und um Bad Birnbach mit Erfolg! Und mit wissenschaftlicher Begleitung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Wir hoffen sehr, dass sich daraus Anregungen für Nachahmer in unseren bayerischen Heilbädern und Kurorten ergeben.“

Den Bayerischen Präventionspreis in der Kategorie „Prävention im Alter“ erhielt „Streetwork for Seniors: Duett Rikscha+Fahrer“ der Initiative Erlangen e.V., ein kostenloses Rikscha-Mitfahr-Angebot für ältere Menschen in Büchenbach. Gerlach betonte: „Was für ein großartiges ehrenamtliches Projekt! Sie bieten einen sehr charmanten Fahrdienst an, denn Rikscha-fahren ist eine besondere Art, sich fortzubewegen. Mit diesem Angebot unterstützen Sie die Teilhabe älterer Menschen. Zum einen, weil Sie damit Mobilität leicht erreichbar und unkompliziert machen. Zum anderen, weil die Kommunikation bei Ihnen immer mitfährt. Wir alle wissen, wie wichtig Teilhabe und soziale Kontakte für die Gesundheit sind! Deswegen: Danke für dieses bemerkenswerte bürgerschaftliche Engagement!“

In der Kategorie „Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit“ wurde das Projekt „Fürth bewegt! – Teilhabe und Bewegungsförderung im öffentlichen Raum der Stadt Fürth“ des Amts für Sport und Gesundheitsförderung und der Gesundheitsregionplus Fürth ausgezeichnet. Gerlach lobte dieses Angebot, das möglichst viele Menschen für regelmäßige Bewegung gewinnen soll: „Sehr gerne überreiche ich die Auszeichnung für das großartige Angebot in Fürth, kostenlos und draußen regelmäßig an Sportkursen teilzunehmen. Ich halte das für beispielhaft! Sagen Sie es weiter, gerade auch den Kolleginnen und Kollegen der großen Familie der Gesundheitsregionenplus – wir werden das auch tun! Es lohnt sich, diese Idee zu übernehmen!“

Ein weiteres Bewegungsprojekt, „Walk & Talk – Spaziergänge und gute Gespräche gegen Einsamkeit an 19 Standorten der Selbsthilfekontaktstellen (SeKo) Bayern e. V.  mit Sitz im unterfränkischen Würzburg bekam den Bayerischen Präventionspreis in der Kategorie „Präventionsschwerpunkt ‚Einsamkeit“. Gerlach sagte: „Mich berührt dieses Konzept der gemeinsamen Spaziergänge gegen Einsamkeit sehr. Denn wir alle wissen, dass Einsamkeit krank machen kann. Umso schöner, dass Sie bereits 19 Orte für das Konzept gewinnen konnten – und meine Bitte für die Zukunft ist: Machen Sie weiter, nehmen Sie andere mit. Holen Sie weitere Menschen mit diesem niedrigschwelligen Angebot aus der Isolation.“

Mit dem Bayerischen Präventionspreis zeichnet das bayerische Gesundheitsministerium gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zum 16. Mal herausragende Projekte und Leistungen zu Gesundheitsförderung und Prävention im Freistaat aus.

Die Preisträger wurden von einer Fachjury im Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am LGL bewertet und ausgewählt. Der Preis, der seit 2002 verliehen wird, wird in fünf Kategorien vergeben: Prävention in Familie, Kindertagesstätte und Schule, Prävention in Ausbildungsstätte und Betrieb, Prävention im Alter, Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit sowie in der Zusatzkategorie zum Präventionsschwerpunkt Einsamkeit. Das Preisgeld beträgt 2.000 Euro pro Kategorie. Um den 16. Bayerischen Präventionspreis hatten sich insgesamt 93 Projekte aus ganz Bayern beworben.

Die ausgezeichneten Projekte und weitere eingereichte Initiativen werden aufgenommen in eine landesweite Projektdatenbank. Diese ist zu finden auf der Website des ZPG unter www.zpg-bayern.de.