Die häufigsten durch Zecken übertragenen Krankheiten in Deutschland sind die durch Bakterien verursachte Lyme-Borreliose sowie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Viruserkrankung. Während die Lyme-Borreliose praktisch überall dort vorkommt, wo es Zecken gibt – die häufigste Zecke in Deutschland ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) –, ist das Vorkommen des FSME-Virus in Zecken überwiegend auf bestimmte Risikogebiete konzentriert. In Deutschland finden sich diese Risikogebiete vor allem im Süden: Rund 85 Prozent der FSME-Fälle werden aus den Ländern Bayern und Baden-Württemberg gemeldet.
Gut zu wissen:
Um sich von zeckenübertragenen Krankheiten zu schützen, ist wichtig sich
- gegen FSME impfen zu lassen
- Zeckenstiche zu vermeiden
- Zecken schnell zu entfernen
FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Als FSME wird eine entzündliche Erkrankung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks bezeichnet, die durch das FSME-Virus ausgelöst wird. Das Virus wird durch Zeckenstiche und in seltenen Fällen über den Verzehr von Rohmilch oder Rohmilchprodukten (zum Beispiel Ziegenrohmilchkäse) übertragen. Es ist nur eine Behandlung der Symptome möglich.
Bis zu 30 Prozent aller Infektionen mit FSME-Viren sind mit Beschwerden verbunden. Die FSME verläuft typischerweise in zwei Phasen. In der Regel treten zunächst ca. ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich grippeähnliche Symptome auf, wie Fieber, Kopf- und Gelenkschmerzen, gelegentlich auch Magen- und Darmbeschwerden. Nach einem beschwerdefreien Intervall von etwa einer Woche können dann neurologische Symptome als Zeichen einer Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung auftreten. Meist kommt es auch nach schweren Krankheitsverläufen zur vollständigen Heilung.
Nach überstandener FSME mit Beteiligung des Zentralnervensystems können aber auch als Spätfolgen anhaltende Kopfschmerzen, Konzentrations- und Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Anfallsleiden bestehen bleiben. Etwa ein Prozent der FSME-Fälle kann sogar tödlich verlaufen.
Erkrankte sind nicht ansteckend.
Zum Schutz vor einer FSME-Infektion steht eine hochwirksame und gut verträgliche Schutzimpfung zur Verfügung! Sie wird allen Personen empfohlen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten.
FSME-Risikogebiete
In Bayern sind 94 von 96 Landkreisen und kreisfreien Städten vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiet eingestuft. Weitere Informationen zu von FSME betroffenen Kreisen – auch außerhalb Bayerns – können Sie im Epidemiologischen Bulletin „FSME-Risikogebiete in Deutschland“ des RKI finden (Stand: Januar 2023).
Für die Einstufung als FSME-Risikogebiet werden die Fallzahlen pro 100.000 Einwohner der letzten fünf Jahre im Land- oder Stadtkreis herangezogen. Zusätzlich wird das Infektionsrisiko sämtlicher umliegender Kreise berücksichtigt, denn schließlich beachten die Zecken keine Kreisgrenzen!
Lyme-Borreliose
Anders als beim FSME-Virus handelt es sich bei der Lyme-Borreliose um eine bakterielle Infektion. Gegen die Lyme-Borreliose gibt es keine Impfung, die Erkrankung kann aber mit Antibiotika gut behandelt werden. Zehn bis 20 Prozent der Zecken tragen das Bakterium in sich. Da sich die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der bakteriellen Infektion mit der Dauer des Saugens der Zecke erhöht, gilt es, Zecken so schnell wie möglich zu entfernen. Nicht zuletzt wegen der weiten Verbreitung von mit Borrelien infizierten Zecken tritt diese Erkrankung wesentlich häufiger auf als die FSME.
Frühzeichen einer Infektion mit Borrelien und die bei weitem häufigste Erkrankung ist eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle, die meist nach einigen Tagen bis Wochen auftritt und sich zentrifugal auf mehr als fünf Zentimeter im Durchmesser ausbreitet, weshalb sie auch „Wanderröte“ (Erythema migrans) genannt wird. Das Hautgebiet um die Einstichstelle sollte daher etwa vier bis sechs Wochen lang täglich auf das Auftreten dieser Hautrötung kontrolliert werden. Wenn sie erscheint, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Unerkannte Infektionen können weitere unter Umständen schwere Erkrankungen hervorrufen, insbesondere am Nervensystem, den Gelenken und der Haut.
Lyme-Borreliose kann unbehandelt schwere Schäden hervorrufen
Tularämie (Hasenpest)
Die Tularämie, die auch als Hasenpest bezeichnet wird, wird durch das Bakterium Francisella tularensis verursacht. Eine Reihe von Wild- und Haustieren wie Hasen oder Nagetiere und eben auch Zecken stellen das tierische Erregerreservoir für die Tularämie dar. Der hochinfektiöse Erreger wird durch Haut- oder Schleimhautkontakt auf den Menschen übertragen, etwa durch den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch eines infizierten Tieres, andere kontaminierte Lebensmittel oder kontaminiertes Wasser, das Einatmen von erregerhaltigem Staub sowie über den Stich bzw. Biss von infizierten blutsaugenden Gliederfüßern wie Zecken. Das Krankheitsbild der Tularämie ist eher unspezifisch und hängt stark von der Eintrittspforte des Erregers ab. Neben grippalen Allgemeinsymptomen kann es z. B. auch zu Geschwüren an der Eintrittsstelle, Lymphknotenschwellungen und einer Lungenentzündung (Pneumonie) kommen. Die Tularämie kann gut mit Antibiotika behandelt werden.
Schutz vor Zeckenstichen
Ein Schutz vor Zeckenstichen ist wichtig! Wer sich viel in der freien Natur aufhält, sollte folgendes beachten: Meiden Sie zeckendurchseuchte Gebiete. Achten Sie auf möglichst geschlossene und helle Kleidung, denn darauf lassen sich Zecken leichter entdecken. Suchen Sie sich selbst und Ihre Kinder nach einem Aufenthalt in Wald, Wiese und Gebüsch, aber auch in Gärten oder Parkanlagen intensiv nach den Blutsaugern ab. Unbekleidete Körperstellen können mit zeckenabweisenden Mitteln eingerieben oder eingesprüht werden. Nach einem Zeckenstich ist es sehr wichtig, die Zecke frühzeitig zu entfernen, da die Wahrscheinlichkeit einer Erregerübertragung mit der Dauer des Blutsaugens zunimmt.
Wie sollte eine Zecke entfernt werden?
Es kommt auf die schnelle und richtige Entfernung der Zecke an!
- Die Zecke sollte so schnell wie möglich entfernt werden. Dabei die Zecke möglichst wenig quetschen und nicht mit Mitteln wie Klebstoff, Zahnpasta, Öl, Alkohol oder Ähnlichem behandeln oder mit einem Feuerzeug abbrennen.
- Wenn möglich, die Zecke mit einer spitzen, stabilen Pinzette, einer Zeckenkarte oder einem anderen kommerziell verfügbaren Instrument – nach Angaben des Herstellers – entfernen.
- Sollte kein entsprechendes Werkzeug zur Verfügung stehen, kann die Zecke auch mit den Fingernägeln entfernt werden – am wichtigsten ist eine rasche Entfernung.
- Mit der Pinzette die Zecke so nah wie möglich an der Haut greifen und langsam und gerade herausziehen (siehe Abbildung). Sollten noch Reste in der Wunde sichtbar sein, handelt es sich um den Stechrüssel, der ggf. chirurgisch entfernt werden kann (aber nicht muss).
- Einstichstelle anschließend mit einem Wundantiseptikum desinfizieren.
- Einstichstelle für mehrere Wochen beobachten. Bei sich ausbreitender Rötung oder Auftreten grippaler Symptome unbedingt ärztlichen Rat suchen!
Informationen für Kinder
Im Video „Zecken – Ich bin geschützt. Du auch?“ beantwortet das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention wichtige Fragen zum Schutz vor Zeckenstichen. Zum Beispiel:
- Was sind Zecken?
- Was passiert bei einem Zeckenstich?
- Was soll ich nach einem Stich tun?
- Wie kann ich mich vor Zecken schützen?
Das Video wurde konzipiert für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren.
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JaHäufig gestellte Fragen
Wo kann man Infomaterialien zu zeckenübertragenen Krankheiten bestellen?
Die Informationsmaterialien (Flyer, Poster, Aufkleber) der „Lass dich nicht ZECKEN“-Kampagne sind über den Bestellshop der Bayerischen Staatsregierung erhältlich.
Wie viele Menschen erkranken jährlich in Bayern an FSME?
Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetztes 2001 schwanken die gemeldeten FSME-Erkrankungszahlen in Bayern, insgesamt aber wird seit einigen Jahren tendenziell eine Zunahme beobachtet. Aktuelle Meldezahlen zu Bayern finden Sie auf der Internetseite des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
Wie gefährlich sind Zecken?
Die Zecken an sich sind für den Menschen nicht gefährlich. Gefährlich können dagegen die Krankheitserreger sein, die durch den Zeckenstich übertragen werden. Für Bayern relevant sind die durch ein Virus verursachte FSME, die durch ein Bakterium verursachte Lyme-Borreliose und in seltenen Fällen auch die Hasenpest (Tularämie).
Wie kommen die Zecken auf den Menschen?
Die Zecken werden im Vorbeigehen abgestreift oder, was seltener vorkommt, sie krabbeln aktiv auf den Menschen. Die Zecken brauchen auf dem Wirt oft stundenlang, bis sie den richtigen Platz gefunden haben und zustechen.
Lassen sich Zecken von Bäumen fallen?
Nein. Die Zecken halten sich im Gras, insbesondere am Waldrand, auf Lichtungen oder begrasten Waldwegen, im Unterholz und in Büschen bis zur Höhe von etwa 1,5 Metern auf.
Wie kann ich mich vor einem Zeckenstich schützen?
Mit Haut bedeckender, heller Kleidung – darauf sieht man die Zecken besser – Strümpfen und geschlossenem Schuhwerk. Im Wald die Wege benutzen, dichtes Gebüsch oder begraste Bereiche meiden. Einreiben oder Einsprühen unbekleideter Körperstellen mit geeigneten zeckenabweisenden Mitteln.
Nach Aufenthalten im Wald, auf Wiesen und im Gebüsch: Absuchen des Körpers und der Kleidung nach Zecken. Vor allem Körperstellen mit dünner Haut,
wie
- Haaransatz,
- Kopfhaut,
- Ohren
- Hals und Gelenkbeugen
- sowie Hände und Füße
kontrollieren.
Kinder nicht vergessen!
Wann ist Zeckensaison?
Hauptsächlich von März bis Oktober. Zecken mögen es angenehm temperiert und feucht. Sie gehen ab ca. 5° C auf Wirtssuche. In milden Wintern haben sie keine Aktivitätspause.
Was tun bei einem Zeckenstich?
Die Zecke soll möglichst bald entfernt werden, da das Risiko einer Infektion mit der Dauer des Saugaktes zunimmt. Die Zecke soll dafür möglichst nah an der Haut mit geeignetem Werkzeug (zum Beispiel spitze Pinzette oder Zeckenkarte) gefasst und langsam herausgezogen werden.
Die Zecke soll nicht mit Substanzen wie
- Öl
- Nagellack
- Alkohol
- Klebstoff oder Ähnlichem
behandelt werden, da durch solche Manipulationen möglicherweise die Übertragung von Krankheitserregern verstärkt werden könnte.
Was muss man nach einem Zeckenstich beachten?
Die typische erste Manifestation ist das Erythema migrans. Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich entsteht an der Stelle des Zeckenstichs eine scharf abgegrenzte schmerzlose, sich zentrifugal ausbreitende, meist runde Rötung, die im Zentrum oft eine Aufhellung aufweist. Dieses Stadium kann von unspezifischen Allgemeinerscheinungen wie Fieber, Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis), Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen begleitet sein.
Die Einstichstelle sollte deshalb mehrere Wochen lang beobachtet werden. Sollten entsprechende Symptome auftreten, sollte man ärztlichen Rat suchen, da ein Hinweis auf eine Borreliose-Infektion vorliegt. Auch wenn andere Symptome auftreten, sollte bei einem Arztbesuch vorsorglich auf den Zeckenstich hingewiesen werden.
Wie kann ich mich vor den Infektionskrankheiten schützen, die durch Zecken übertragen werden?
Informieren Sie sich zu Schutzmaßnahmen in unserer Broschüre „Infektionsgefahren in freier Natur“. Hier finden Sie auch Wissenswertes zu anderen Krankheitserregern, die in der Natur vorkommen.
Wie wird die Borreliose behandelt?
Durch Bakterien verursachte Erkrankungen können üblicherweise mit Antibiotika therapiert werden, so auch die Borreliose. Wir empfehlen, im Verdachtsfall eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.
Wie viele Personen sterben an Borreliose?
Die Borreliose gilt gemeinhin nicht als tödlich verlaufende Erkrankung. In äußerst seltenen Fällen kann es bei Beteiligung des Herzens (sogenannte Lyme-Karditis) zu Todesfällen kommen.
Kann man gegen Borreliose impfen?
Nein.
Gibt es Risikogebiete für Borreliose?
Nein. Borrelien kommen in Deutschland überall vor, wo es Zecken – am häufigsten in Deutschland ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) – vorkommen. Lokal unterschiedlich sind etwa fünf bis 35 Prozent der Zecken mit Borrelien infiziert.
Was genau ist Borreliose (Lyme-Borreliose)?
Borreliose ist eine bakterielle Erkrankung, hervorgerufen durch das Schraubenbakterium Borrelia burgdorferi. Nach einem Zeckenstich ist bei den Gestochenen mit einer Erkrankung zu rechnen, wenn die Zecke den Erreger in sich trägt und er beim Stich auch übertragen wird. Die mit Abstand häufigste Erkrankungsform ist die Wanderröte (Erythema migrans). Die Borreliose kann außerordentlich vielgestaltig verlaufen. Beteiligung von Haut, Nervensystem, Herz und Gelenken sind möglich. Eine Behandlung mit Antibiotika ist in der Regel wirksam, je früher desto besser. Ansonsten besteht die Gefahr von bleibenden Schäden.
Wie häufig ist die Borreliose?
Aktuelle Meldezahlen zur Häufigkeit der Borreliose in Bayern entnehmen Sie der Internetseite des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
Gibt es für das therapeutische Vorgehen zuverlässige Empfehlungen?
Für Empfehlungen zur antibiotischen Therapie bieten Leitlinien von medizinischen Fachgesellschaften zuverlässige Orientierung. Von deutschen Fachgesellschaften gibt es Leitlinien der Neurologen und der Hautärzte, deren Empfehlungen vergleichbar auch in vielen anderen Leitlinien europäischer Länder zu finden sind.
Was genau ist FSME?
FSME bedeutet Frühsommer-Meningoenzephalitis.
Die FSME ist eine Virus-Infektion. Ein Großteil der FSME-Infektionen nach Zeckenstich verlaufen symptomlos, bei ca. 30 Prozent kommt es zu einer Erkrankung: sieben bis 14 Tage nach dem Zeckenstich treten für einige Tage grippeähnliche Symptome auf. Nach einem fieberfreien Intervall kann es bei ca. zehn Prozent der Betroffenen zu einer Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung kommen. Schwere Krankheitsverläufe mit Todesfolge sind selten und werden bei ca. ein Prozent der Erkrankten mit Beteiligung des zentralen Nervensystems beobachtet.
Je älter der Patient ist, umso schwerer ist der Krankheitsverlauf.
Bis zu fünf Prozent der Zecken eines Risikogebietes sind mit dem FSME-Virus infiziert.
Kann man FSME behandeln?
Es gibt keine spezifische Therapie. Man kann nur die Symptome behandeln.
Wer sollte sich in Bayern impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen die FSME-Impfung, die sich ständig oder vorübergehend in FSME-Risikogebieten aufhalten bzw. ein berufliches Expositionsrisiko tragen. Gerade bei älteren Menschen verläuft die FSME-Erkrankung oft besonders schwer. Daher sollten sich auch Senioren impfen lassen.
Wie lange dauert es, bis ein vollständiger Impfschutz aufgebaut ist?
Ein zeitlich begrenzter Impfschutz, etwa für Urlauber, benötigt mindestens zwei Impfdosen. Ein länger bestehender Impfschutz jedoch mindestens drei Impfdosen (sog. „Boosterung“.)
Auf jeden Fall dauert es nach einer Impfung zwei Wochen, bis ein Impfschutz aufgebaut ist. Nach der zweiten Impfung kann man von einer Schutzwirkung ausgehen, die etwa 90 Prozent beträgt. Die Angaben der Impfstoffhersteller sollten aber beachtet werden. Der Schutz der vollständigen Grundimmunisierung ist auf drei bis fünf Jahre begrenzt, so dass bei fortbestehendem Infektionsrisiko Auffrischimpfungen notwendig werden.
Wie oft muss geimpft werden?
Drei Impfungen intramuskulär zur Grundimmunisierung.
- Am Tag 0 die 1. Impfung
- nach 1 bis 3 Monaten die 2. Impfung und
- nach 5 bis 12 Monaten die 3. Impfung.
Auffrischung nach drei bis fünf Jahren, abhängig vom Alter.
Ab welchem Alter können Kinder geimpft werden?
Kinder können ab Vollendung des 1. Lebensjahres geimpft werden.
Welche Nebenwirkungen hat die Impfung?
Am häufigsten treten leichte Lokalreaktionen an der Einstichstelle, grippeähnliche Allgemeinreaktionen und allergische Reaktionen auf. Schwere Nebenwirkungen sind selten.
Wie erfährt man, ob der Impfschutz noch ausreichend ist?
Sie sollten Ihr Impfbuch vom Hausarzt oder Gesundheitsamt überprüfen lassen.
Schützt die Impfung noch nach dem Zeckenstich?
Eine sogenannte „postexpositionelle“ Impfung nach dem Stich einer möglicherweise infizierten Zecke ist aufgrund der kurzen Inkubationszeit der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) von sieben bis 14 Tagen in der Regel nicht mehr wirksam.
Ist eine FSME-Reiseimpfung nötig?
Zur Frage nach dem FSME-Risiko bei einer Auslandsreise sollte ggf. eine reisemedizinische Beratung erfolgen. Falls ein Aufenthalt in einem FSME-Endemiegebiet vorgesehen ist und sich ein Expositionsrisiko abzeichnet, ergibt sich eine Impfindikation.
Ist FSME meldepflichtig?
Der direkte und indirekte Erregernachweis wird dem zuständigen Gesundheitsamt gemäß § 7 Abs. 1 des Infektionsschutzgesetzes namentlich vom Arzt gemeldet, soweit die Nachweise auf eine akute Infektion hinweisen.
Welche FSME-Risikogebiete gibt es außerhalb von Bayern?
Die FSME tritt vorwiegend in bestimmten Endemiegebieten auf. Diese liegen in Süddeutschland (Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen, südöstliches Thüringen) und in weiteren Gebieten in Sachsen, in Niedersachsen, in Brandenburg, in Nordrhein-Westfalen, in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Sachsen-Anhalt sowie in Teilen von Österreich und der Schweiz, in Skandinavien und Osteuropa. In Höhenlagen über 1.000 Meter kommen meist keine Zecken vor.
Welche Gebiete innerhalb Bayerns sind FSME-Risikogebiete?
Aktuelle Informationen erhalten Sie beim Robert Koch-Institut und beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.
Sind FSME-Erkrankte ansteckend?
Nein. FSME wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Einziger Überträger der FSME-Viren sind Zecken.
Gibt es außer Zecken noch andere Infektionswege für FSME?
Der Regelfall ist die Übertragung der FSME-Viren durch Zecken. Allerdings gelangt das Virus bei infizierten Tieren, vor allem bei
- Ziegen,
- Schafen,
- und Kühen
in die Milch und kann vom Menschen dann bei fehlender Pasteurisierung der Milch oder über Rohmilchprodukte (zum Beispiel Ziegenrohmilchkäse) oral aufgenommen werden.
Einzelfälle oder kleinere Gruppenerkrankungen, zum Beispiel beim Urlaub auf dem Bauernhof, können dann die Folge sein. Die klinischen Verläufe der Erkrankten unterscheiden sich nicht von solchen, die durch einen Zeckenstich entstehen.