Krebsvorsorge und Früherkennung
Bei der Vorbeugung und Früherkennung von Krebserkrankungen hat die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht. Durch sie können bestimmte Krebserkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, wodurch die Heilungschancen steigen oder im günstigsten Fall gar nicht erst Krebs entsteht. Nutzen Sie die Angebote und nehmen Sie sich Zeit für diese wichtigen Untersuchungen!
Früherkennung
Die Krebsfrüherkennung in Deutschland umfasst:
- Brustkrebs (klinische Untersuchung der Brust ab 30 Jahren, Mammographie-Screening von 50 bis 69 Jahren, ab Juli 2024 bis zum 76. Lebensjahr)
- Darmkrebs (ab 50 Jahren)
- Gebärmutterhalskrebs (ab 20 Jahren)
- Hautkrebs (ab 35 Jahren)
- Prostatakrebs (ab 45 Jahren)
Bei Krebserkrankungen in der Familie lassen Sie sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt individuell beraten!
Für die meisten Früherkennungsuntersuchungen werden die Kosten von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Vorsichtshalber sollten Sie sich aber bereits vor Inanspruchnahme einer solchen Untersuchung bei Ihrer Krankenkasse über den Umfang der Vorsorgeleistung erkundigen, der erstattet wird.
Weitere Informationen zum Umfang der Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für gesetzlich Krankenversicherte finden Sie im Gesundheitsportal des Bundesministeriums für Gesundheit:

Darmkrebsvorsorge und -früherkennung
Darmkrebs ist in Bayern bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung, im Jahr 2023 erkrankten über 7.800 Menschen an Darmkrebs, über 3.200 Personen starben daran.
Rechtzeitig entdeckt, kann Darmkrebs in vielen Fällen vollständig geheilt werden. Die Untersuchungen zur Vorsorge und Früherkennung haben das Ziel, Vorstufen einer Krebserkrankung oder eine mangels konkreter Symptomatik bislang unentdeckt gebliebene Krebserkrankung möglichst früh zu erkennen und die Erkrankten gegebenenfalls einer erforderlichen Behandlung zuzuführen.
Eine Darmspiegelung ist bei Männern ab 50 Jahren und bei Frauen ab 55 Jahren sowie zehn Jahre später ein zweites Mal im Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten, sofern die Erstuntersuchung keine engmaschigeren Kontrolluntersuchungen bedingt. Voraussichtlich ab April 2025 haben auch Frauen bereits ab 50 Jahren Anspruch auf eine Darmspiegelung.
Alternativ können Frauen und Männer Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchungen mittels Stuhlbluttest im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich und danach alle zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Früherkennung von Brustkrebs
Brustkrebs ist bei Frauen mit bayernweit rund 10.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebsdiagnose. Frühzeitig erkannt, ist Brustkrebs meist heilbar.
Ab einem Alter von 30 Jahren steht Frauen eine jährliche Tastuntersuchung der Brust beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin zu. Dabei werden Sie auch zur Selbstuntersuchung der Brust angeleitet, so dass Sie monatlich beide Brüste und die Achseln abtasten können. Wer sich und seinen Körper gut kennt, kann besser Veränderungen frühzeitig feststellen.
Im Alter zwischen 50 und 69 werden Sie außerdem alle zwei Jahre zur Teilnahme am Mammographie-Screening eingeladen, ab Juli 2024 bis zum 76. Lebensjahr.
Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich langsam und ist an Zellveränderungen gut zu erkennen. Deshalb sollten Sie zur Kontrolle zu Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin gehen.
Frauen zwischen 20 und 34 Jahren können jährlich einen sogenannten Pap-Abstrich (zytologische Untersuchung) in Anspruch nehmen.
Frauen ab 35 Jahren wird der Pap-Abstrich alle drei Jahre zusammen mit einer Untersuchung auf bestimmte Viren angeboten (Humane Papillomviren – HPV-Test).
Wichtig zu wissen: Die Impfung gegen das Humane Papillomvirus (HPV), die für Kinder (Mädchen und Jungen) ab 9 bis 18 Jahren empfohlen wird und deren Kosten von den Krankenkassen getragen werden, schützt vor Gebärmutterhalskrebs. Denn bösartige Tumore am Gebärmutterhals werden in vielen Fällen von Varianten dieses Virus ausgelöst.

Weitere Informationen zu Gebärmutterhalskrebs
Früherkennung von Prostatakrebs
Die Vorsteherdrüse – Prostata – liegt unterhalb der Harnblase des Mannes und umschließt ringförmig die Harnröhre. Sie produziert die Samenflüssigkeit, in der Spermien transportiert werden. Prostatakrebs ist bei Männern die häufigste Krebserkrankung. Je früher eine solche Erkrankung entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen.
Deshalb sollten sie unbedingt die angebotene Früherkennungsuntersuchung in Anspruch nehmen. Ab 45 Jahren ist das eine schmerzfreie Tastuntersuchung der Prostata, der umgebenden Lymphknoten und der äußeren Genitale.
Hautkrebsvorsorge
Beim Hautkrebs unterscheidet man den hellen Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) vom schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom). Während der häufig vorkommende helle Hautkrebs selten lebensbedrohlich ist, streut der schwarze Hautkrebs häufiger und ist somit gefährlicher.
Die gute Nachricht ist: in einem frühen Stadium ist Hautkrebs fast immer heilbar. Lassen Sie deshalb regelmäßig Ihre Haut kontrollieren. Das Hautkrebs-Screening ist Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre die Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung.
