Sexuell übertragbare Krankheiten (STI)

STI – das sind Infektionen, die beim Sex übertragen werden können, zum Beispiel Chlamydien, HP-Viren und HIV. Sie können einen selbst (und andere) krankmachen.

Sechs Fakten zu STI

  1. Wenn man häufig Sex hat, sind sexuell übertragbare Infektionen (STI)  Thema. Denn STI wie Chlamydien, Feigwarzen (HPV), Hepatitis B und HIV sind immer noch weit verbreitet – und manche sogar auf dem Vormarsch.
  2. Überwiegend infizieren sich junge Erwachsene mit STI. Denn die sind sexuell besonders aktiv – und: wissen oft wenig über Safer Sex.
  3. „Ich bin sauber?“ Blöder Spruch. Glauben Sie ihn nur, wenn Ihre Sexualpartnerin oder Ihr Sexualpartner einen topaktuellen Test zeigt. Denn: STI sieht und spürt man oft nicht. Trotzdem kann man andere anstecken. Und wenn eine STI nicht behandelt wird, kann sie schwer krank und/oder zum Beispiel unfruchtbar machen.
  4. Jeder und jede kann sich mit STI infizieren. Aber auch jeder und jede kann sich schützen! Mit Safer Sex sind Sie nicht zu 100 Prozent vor jeder Geschlechtskrankheit geschützt. Aber die Chance, sich (und andere) anzustecken, sinkt sehr stark.
  5. Sich selbst (und Ihre Sexualpartnerinnen und Sexualpartner) zu schützen, ist nicht spießig. Sondern verantwortungsvoll. Ob Sex aus Lust oder Liebe, Sie zeigen der/dem anderen: Du bist mir wichtig, ich hab‘ Respekt vor dir.
  6. Die gute Nachricht: Alle STI kann man gut behandeln! Einzige Voraussetzung: Lassen Sie sich beraten und testen. Im Zweifel lieber einmal zu viel.

So schützen Sie sich und andere

  • Verwenden Sie beim Sex ein Kondom/Femidom.
  • Berühren Sie keine Herpes-Bläschen, Feigwarzen und Co.  Diese sind äußerst ansteckend.
  • Wenn Sie oder Ihre Sexualpartnerinnen oder Sexualpartner Krätze oder Filzläuse haben: Verzichten Sie auf Sex, aufs Kuscheln und schlaft nicht im selben Bett. Denn diese Kuscheltiere wollen Sie garantiert nicht teilen.

TIPP: Auf Liebesleben.de finden Sie klare und gute Infos über verschiedene Sexpraktiken und den besten Schutz.

Die 10 häufigesten STI

Beraten und testen lassen – wann?

Gehen Sie sofort zur Beratung:

  • wenn Sich sich in den letzten 48 Stunden möglicherweise infiziert haben (zum Beispiel beim ungeschützten Sex oder an einer Spritze)
  • wenn Sie Anzeichen (Symptome) einer STI an sich bemerken

Warten Sie nicht lange:

  • wenn Sie mit jemandem unbeschwert in eine Beziehung starten wollen.
  • wenn Sie ungeschützten Sex mit einem oder mehreren Menschen hatten.

Gut zu wissen: 6 Wochen nach einer möglichen Ansteckung bringt ein HIV-Test ein zuverlässiges Ergebnis (beim Selbst-/Heimtest: 12 Wochen).

Beraten und testen lassen – wo?

  • Bei deiner Ärztin/deinem Arzt
  • Bei den AIDS-Beratungsstellen der AIDS-Hilfen
  • Beim Gesundheitsamt

Bayerisches Präventions- und Hilfsnetzwerk für HIV/AIDS

Seit mehr als 25 Jahren stellt das Bayerische Gesundheitsministerium ein flächendeckendes Hilfesystem zur Verfügung, das auf die drei Komponenten Prävention, Beratung und Hilfe setzt:

  • 76 Gesundheitsämter informieren fachkundig über Möglichkeiten, das Ansteckungsrisiko zu minimieren und bieten kostenfreie, anonyme HIV-Tests an.
  • Zehn psychosoziale AIDS-Beratungsstellen beraten überregional und begleiten Betroffene und deren Angehörige und führen überregional Präventionsaktionen durch. Dieses Konzept ist ein Kernelement des bayerischen Maßnahmenbündels zur Eindämmung von HIV und AIDS.
  • Eine Vielzahl weiterer Angebote, zum Beispiel die AIDS-Hilfen oder Projekte im Bereich HIV/AIDS erreichen unter anderem durch ihren Streetwork-Ansatz insbesondere vulnerable Gruppen.

Beratungsstelle finden

Niedergelassene Ärzte

Selbstverständlich können Sie sich auch an den Arzt oder die Ärztin Ihres Vertrauens wenden. Niedergelassene Ärzte veranlassen den HIV-Test entweder

  • im Rahmen der Klärung von Gesundheitsstörungen auf Kosten der Krankenkasse oder
  • auf Ihren Wunsch gegen Kostenrechnung.

Telefonberatung zu HIV und AIDS

Für telefonische Beratung steht Ihnen zudem die Telefonberatung zu HIV und AIDS der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Verfügung.

Telefon: +49 221 8920

Öffnungszeiten:

Montag bis Donnerstag: 10 bis 22 Uhr
Freitag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr

Telefonische Beratung zu HIV und AIDS

STI auf Tour bei Tellonym

Anonymen Tell schreiben. Fachleute antworten!

Wie schütze ich mich vor STI? Was tun nach einem Safer-Sex-Unfall? Wer hilft mir, wenn’s „da unten“ brennt? Chlamydien, HP-Viren oder HIV: Wie läuft ein Test ab? Wann sollte ich mich testen lassen? Stellen Sie Ihre Frage auf unserem Tellonym-Kanal: 100 Prozent anonym, 100 Prozent geschützt (und natürlich kostenlos). Die Antworten geben Fachleute, die mit jungen Erwachsenen arbeiten, ihre Lifestyles kennen und respektieren.

Tell schreiben

Bayern – Spitzenreiter bei Maßnahmen gegen HIV und AIDS

In Bayern steht seit mehr als 25 Jahren flächendeckend ein bundesweit einzigartiges Hilfesystem für Betroffene zur Verfügung. Es setzt auf drei Komponenten: Prävention, Beratung und Hilfe. 76 Gesundheitsämter informieren fachkundig über Möglichkeiten, das Ansteckungsrisiko zu minimieren und bieten kostenfreie, anonyme HIV-Tests an. Zehn psychosoziale AIDS-Beratungsstellen beraten überregional und begleiten Betroffene und Angehörige. Eine Vielzahl weiterer Angebote, zum Beispiel die AIDS-Hilfen oder Projekte im Bereich HIV/AIDS, runden das Präventions- und Hilfsangebot ab. Das Bayerische Gesundheitsministerium stellt jährlich rund 3,5 Millionen Euro für Maßnahmen zur Eindämmung von HIV/AIDS und zur Unterstützung der Betroffenen bereit.

Aufklärungskampagnen

Frau fasst sich an den Kopf

STI auf Tour – Kampagne zu sexuell übertragbaren Krankheiten

2019 informierten wir mit der Kampagne #STIauftour gezielt junge Leute im Alter zwischen 17 und 25 Jahren. Erstmals kam hier die App „Tellonym“ zum Einsatz.

Zwei Menschen küssen sich

Mit Sicherheit besser

Die Kampagne „Mit Sicherheit besser“ wirbt für konsequenten Schutz vor einer Infektion mit dem HI-Virus oder einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit und soll die Bereitschaft zu einem Test erhöhen. Außerdem setzt sie sich gegen eine Stigmatisierung und für mehr Solidarität mit Betroffenen ein.

Mit Sicherheit besser

Bayerische HIV-Testwochen

Einmal im Jahr finden Aktionswochen statt, die einen wichtigen Baustein der bayerischen Präventionsarbeit darstellen. In dieser Zeit werden neben den regulären Angeboten zusätzliche Testmöglichkeiten und Beratungen rund um HIV/AIDS angeboten und weitere Aktionen wie Testabende, Vorträge oder Infostände organisiert.

Ziel ist es die Testbereitschaft zu erhöhen, insbesondere HIV-Frühtestungen nach Risikokontakten zu steigern und damit die Früherkennung einer HIV-Infektion insgesamt zu stärken. So können Betroffene möglichst frühzeitig eine antiretrovirale Behandlung erhalten und mögliche Infektionsketten schnellstmöglich unterbrochen werden.

Informationen dazu wie ein HIV-Test abläuft und wo die Angebote zu finden sind, liefert die Homepage des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung oder die Internetseite der Bayerischen HIV-Testwochen. Dort sind Termine, Anlaufstellen und Testmodalitäten zu finden. Daneben bieten alle Gesundheitsämter, AIDS-Hilfen und einige AIDS-Beratungsstellen in Bayern ganzjährig anonyme HIV-Tests sowie Beratung und Hilfe an.

Bayerische HIV Testwochen. testjetzt.de

Mehr erfahren

Eingang Weltaidskonferenz

Weltaidskonferenz und Global Village 2024

Vom 22. bis 26. Juli 2024 fand in München die 25. Welt-AIDS-Konferenz unter dem Motto „Put people first!“ statt.

Aids Schleife

Materialien für Träger der AIDS-Arbeit

Die Förderrichtlinie AIDS, das Rahmenkonzept der Beratungsstellen sowie den Dokumentationsbogen für Tätigkeiten im Rahmen der Förderrichtlinie HIV/AIDS finden Sie in unserer

Download Cloud