Hilfe bei Glücksspielsucht

Viele Menschen in Deutschland spielen gelegentlich um Geld, ohne sich dadurch einer Gefahr für ihre finanzielle oder psychische Situation auszusetzen. Doch für manche entsteht insbesondere durch übermäßiges Glücksspielen ein ernsthaftes Problem.

In Bayern leiden nach Schätzungen des Instituts für Therapieforschung (IFT) basierend auf dem Glückspielsurvey 2023 ca. 220.000 Personen an einer „Störung durch Glücksspielen“, wobei bei ca. 92.000 Personen von einer leichten, bei ca. 64.000 von einer mittleren und bei weiteren ca. 64.000 von einer schweren Störung auszugehen ist. Um diesen Menschen zu helfen, wurde die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG) eingerichtet.

Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG)

Die LSG ist die zentrale Schnittstelle aller an der Prävention, Suchthilfe, Forschung und Beratung bei Glücksspielsucht beteiligten Organisationen und Akteure sowie wichtiger Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige. Die LSG stellt ein umfassendes Informations-, Hilfe-, Präventions-, Forschungs- und Weiterbildungsangebot bereit.

Ziele der LSG sind (Auswahl):

  • Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für suchtspezifische Risiken des Glücksspielens
  • Optimierung und Qualitätssicherung der Früherkennungs- und Versorgungsstrukturen, Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Suchtberatungsstellen und komplementären Einrichtungen
  • Entwicklung von Maßnahmen sowie Schulung und Beratung von Fachkräften im Bereich der Prävention
  • Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Praxis
  • Vernetzung von Praxis und Forschung
  • Aufbau und Koordination von Angeboten im Bereich der Selbsthilfe

Kompetenznetzwerk Glückspielsucht

Die LSG finanziert bayernweit 24 spezialisierte Fachstellen an Suchtberatungsstellen für die Beratung von Personen mit Glücksspielproblemen und deren Angehörige. Gemeinsam mit weiteren 54 von der LSG fachlich unterstützten Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und dem „Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen“ bilden sie das landesweit flächendeckende „Kompetenznetzwerk Glücksspielsucht“.

Kampagnenseite „Verspiel nicht dein Leben“

Die Kampagnen-Website „Verspiel nicht dein Leben“ wurde eigens für Glücksspielende und deren Angehörige konzipiert. Sie hält allgemeine Informationen zum Thema Glücksspiele und Glücksspielsucht und zu unterschiedlichen Hilfemöglichkeiten bereit. Darüber hinaus bietet die Webseite einen Selbsttest zur eigenen Risikoeinschätzung an. Die Inhalte der Seite sind in 14 weiteren Sprachen sowie auch Leichter Sprache verfügbar. Dort ist zudem das Online-Beratungsangebot „PlayChange“ verlinkt:

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PlayChangeOnline-Beratung gegen Glücksspielsucht

Schnell, unkompliziert und anonym können Betroffene auf PlayChange Hilfe bekommen. Das Angebot stellt eine Ergänzung zum klassischen Beratungsangebot der LSG dar. Die Plattform PlayChange ist auch ein guter Weg für eine kontaktlose Erstberatung.

Informationen und Hilfe Suchende können sich anonym registrieren und dann eine Mail-, Chat-, Messenger- oder Videoberatung in deutscher und türkischer Sprache durch die Fachstellen für Glücksspielsucht sowie Beraterinnen und Berater der türkischen Telefonhotline Glücksspielsucht in Anspruch nehmen.

Social Media

Auch in den Sozialen Medien ist die LSG aktiv und informiert z. B. mit eigenen Auftritten auf Facebook, Instagram und Youtube oder der „Verspiel-nicht-dein-Leben“-Kampagne über Aktionen, Termine, Veranstaltungen, neue Materialien, Angebote und wichtige politische Änderungen.

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LSG – Verspiel nicht dein Leben!

„Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ (www.buwei.de)

Unter der Federführung der LSG wurde im Jahr 2021 in Kooperation mit den Koordinierenden Landesstellen für Glücksspielsucht der anderen Bundesländer die Homepage „Bundesweit gegen Glücksspielsucht“ (www.buwei.de) geschaffen. Die Homepage gibt einen umfassenden Überblick über alle glücksspielspezifischen Hilfeangebote (off- und online) in Deutschland. Sie richtet sich an Betroffene und deren Angehörige sowie Interessierte aller Altersgruppen. Seit 2023 gibt es zudem einen Selbsttest zum eigenen Glücksspielverhalten.

Betroffenenbeirat Bayern Stimme der Spielerinnen und Spieler

Der Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen wurde Ende Januar 2018 in München gegründet und ist nicht nur für direkt Betroffene, sondern genauso für Angehörige von Menschen mit einer Glücksspielproblematik offen.

Der Beirat bringt sich in die Arbeit der LSG ein, er tauscht sich zu Themen wie Prävention, Spieler- und Jugendschutz, Werbebeschränkungen, Glücksspielrecht und dessen Umsetzung aus und bezieht bei Bedarf auch öffentlich Stellung. Er vernetzt sich außerdem mit Beratungs- und Behandlungsstellen und tritt mit den bayerischen Ordnungsbehörden und der Lokalpolitik in Kontakt.

Ein wichtiges Ziel des Betroffenenbeirats ist es, dass Glücksspielsucht von der Öffentlichkeit als gesellschaftliches Problem und nicht allein als Problematik der direkt Betroffenen und ihrer Angehörigen wahrgenommen wird. Neben dem Spieler- und Jugendschutz soll sich auch die Versorgung von betroffenen Spielerinnen und Spielern verbessern.

Hier gelangen Sie zum Internetauftritt des Betroffenenbeirat Bayern Stimme der SpielerInnen.

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Die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern (LSG)

Weitere Informationen finden Sie im Internetauftritt der LSG.

„Verspiel nicht mein Leben“ – Unterstützung für Angehörige

Das mit einer Glücksspielsucht einhergehende Verhalten eines Familienmitgliedes ist meistens eine Belastung für die gesamte Familie. Mit der Initiative „Verspiel nicht mein Leben“ erfahren Menschen Unterstützung, die unter den Folgen der Spielsucht eines Nahestehenden leiden. Insgesamt ist davon auszugehen, dass in Deutschland ca. 570.000 bis 830.000 Kinder (ein) Eltern(teil) mit Glücksspielproblemen haben. Unter „Verspiel nicht mein Leben“ sind weiterführende Informationen für Kinder aus suchtbelasteten Familien zu finden, z. B. der Link zum Buch „Mein Papa, die Unglücksspiele und ich“ oder zur Chat-Beratung auf der „Gamblerkid“-Homepage.