Der Mensch benötigt die UV-Strahlung der Sonne für das Wohlbefinden und zur Bildung des Vitamins D. Aber bei übermäßiger Exposition schadet sie der Haut. Ein vorbeugender Sonnenschutz ist deshalb wichtig. Dabei gilt die Reihenfolge:
Sonne vermeiden, Haut durch Kleidung und Hut schützen und unbedeckte Hautpartien mit Sonnenschutzmittel eincremen.
So schützen Sie Ihre Haut
Die wichtigste Regel lautet: Sonne(n) mit Verstand!
Vernunft und Verstand sind der beste Sonnen- und Hautschutz. Mit diesen Regeln schützen Sie die Gesundheit Ihrer Haut:
Sonnenschutz: Was Sie außerdem wissen sollten…
- Die UV-Belastung steigt auch mit der Höhe des Aufenthaltsortes (zum Beispiel Gebirge) oder wenn die Sonnenstrahlen an Wasser oder Schnee reflektiert werden.
- Kleidung: Ist wichtig für den Sonnenschutz. Es gibt auch den „Lichtschutzfaktor für Textilien“ (Ultraviolet Protection Factor – UPF).
- Sonnenbrillen: Benutzen Sie nur hochwertige Modelle, deren Gläser mit UV-Filter und der richtigen Tönung ausgestattet sind.
- Sonnenschutzmittel: Grundsätzlich gibt der Lichtschutzfaktor an, um wievielmal ein Sonnenschutzmittel die Eigenschutzzeit der Haut vor UVB-Strahlen verlängert. Der beste Sonnenschutz ist jedoch, die Sonne möglichst zu meiden!
- Wasserfeste Sonnenschutzmittel: Es gibt keine absolut wasserfesten Sonnenschutzmittel, da durch die Kräfte der Bewegung im Wasser und auch durch Schwitzen der Lichtschutzfilm auf der Haut zum Teil abgetragen wird.
- Schutz der Lippen: Ist besonders wichtig in den Bergen und bei Schnee. Verwenden Sie einen Lippenpflegestift mit UV-Schutz.
Haut ist nicht gleich Haut. Auch nicht beim Sonnenschutz
Wie lange Sie in der Sonne bleiben können und welche Schutzmaßnahmen für Sie die richtigen sind, hängt von folgenden Faktoren ab:
- Ihrem Hauttyp.
- Von der Dauer des Sonnenaufenthaltes.
- Von der Höhe des UV-Indexes.
Deshalb ist es gut zu wissen, welchen Hauttyp Sie haben. Mit unserer kleinen „Hauttypologie“ finden Sie das schnell heraus.
Bestimmen Sie Ihren Hauttyp!
Hauttyp 1
Haut:
sehr hell und blass, häufig Sommersprossen
Haare:
rötlich bis blond
Reaktion auf Sonne:
Sonnenbrand, keine Bräunung
Eigenschutzzeit bei hohem UV-Index:
10 Minuten
Hauttyp 2
Haut:
hell, zu Sommersprossen neigend
Haare:
blond bis braun
Reaktion auf Sonne:
Sonnenbrand, wenig Bräunung
Eigenschutzzeit bei hohem UV-Index:
15 Minuten
Hauttyp 3
Haut:
leicht getönt
Haare:
dunkelblond, braun
Reaktion auf Sonne:
mäßiger Sonnenbrand, gute Bräunung
Eigenschutzzeit bei hohem UV-Index:
20 Minuten
Hauttyp 4
Haut:
hellbraun bis braun
Haare:
dunkelbraun, schwarz
Reaktion auf Sonne:
kaum Sonnenbrand, starke Bräunung
Eigenschutzzeit bei hohem UV-Index:
30 Minuten
„Die Haut vergisst nichts!“ – Warum uns Sonnenbrand langfristig krank macht
„Die Haut vergisst nichts!“ – der ein oder andere rollt vielleicht schon mit den Augen, wenn er diesen Spruch hört oder liest. Doch er ist wahr. Wussten Sie, dass jeder Sonnenbrand Spuren in der Haut hinterlässt, wenn er auch „scheinbar schadlos“ wieder vergeht? In den schlimmsten Fällen sind die Konsequenzen schwerwiegende und sogar lebensgefährliche Erkrankungen – wenn vielleicht auch erst Jahrzehnte später.
Akute Wirkungen von UV-Strahlen
- Sonnenbrand
- Bindehautentzündung
Spätwirkungen von UV-Strahlen
Malignes Melanom (Schwarzer Hautkrebs)
Wiederholte schwere Sonnenbrände, besonders in der Kindheit und frühen Jugend, erhöhen das Risiko der Entstehung eines malignen Melanoms.
Auch wiederholte Besonnung mit starker Sonnenstrahlung erhöht das Risiko der Krebsentstehung. Dies gilt auch für die übermäßige Nutzung von Solarien. Da das maligne Melanom besonders gefährlich ist, sollte hier besonderes Augenmerk auf die Vorsorge gelegt werden. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten für Mitglieder über 35 Jahren alle zwei Jahre ein kostenloses Hautscreening beim qualifizierten Haus- oder Hautarzt an.
Plattenepithel-Karzinom („Spinaliom“) und Basalzell-Karzinom („Basaliom“)
Die Entstehung dieser beiden häufig auftretenden Hautkrebs-Typen, so genannter Nichtmelanom-Hautkrebs (auch „weißer Hautkrebs“ bezeichnet) wird durch häufige UV-Strahlung während eines Lebens gefördert. Diese Tumoren kommen auch in Bayern häufig bei älteren Menschen an Hautstellen vor, die der Sonne ausgesetzt sind, zum Beispiel im Gesicht. Im Gegensatz zum malignen Melanom sind Todesfälle aber selten und die Tumoren können gut behandelt werden.
Photoalterung der Haut
Häufige und übermäßige Sonnenbestrahlung – auch ohne Hautrötung – führt zu vorzeitiger Hautalterung.
Grauer Star
Diese Linsentrübung des Auges wird durch UV-Strahlen wesentlich beeinflusst und ausgelöst.
Wie Sie schwarzen Hautkrebs erkennen, wenn Sie ihn sehen
Auf Ihrer Haut können Sie vieles entdecken: Muttermale, Leberflecke und braune Hautflecken. Pigmentmale, die eigentlich harmlos sind, können im Lauf der Zeit zu wuchern beginnen und sich verändern.
So kontrollieren Sie Pigmentmale:
- Beobachten Sie diese Pigmentmale regelmäßig.
- Führen Sie diese Selbstkontrolle mit Hilfe der A-B-C-D-E-Regel zur Früherkennung des schwarzen Hautkrebses durch.
Verdächtige Anzeichen für Hautkrebs sind:
- Veränderungen von Muttermalen oder Leberflecken
- Jucken oder Bluten der Pigmentmale
Wenn Sie eine oder mehrere der genannten Auffälligkeiten feststellen, sollten Sie auf jeden Fall unverzüglich Ihren Arzt aufsuchen.
Hautkrebs, der nicht rechtzeitig erkannt wird, kann tödlich sein!
Das A-B-C-D-E der Früherkennung des schwarzen Hautkrebses
Je früher ein malignes Melanom erkannt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten. Deshalb sollten Sie regelmäßig ein Auge auf Ihre Haut werfen. Worauf Sie dabei achten sollten, zeigt Ihnen die A-B-C-D-E-Regel zur Früherkennung des schwarzen Hautkrebses.
Mit Hilfe dieser Regel können Sie vorhandene Pigmentmale (Leberflecken, Muttermale) nach ihrem äußeren Erscheinungsbild und entsprechend nachstehender Hinweise beurteilen.
Sonne und Vitamin D
Sonne bereitet ein herrliches Gefühl auf der Haut und hebt unsere Stimmung. Außerdem ist sie zur Bildung des wichtigen Vitamins D notwendig, das zum Beispiel die Rachitis („Knochenweiche“) verhindert. Doch um diesen Vitaminbedarf zu decken genügt es, dreimal pro Woche Handrücken und Gesicht für nur zehn Minuten der Sonne auszusetzen.
Zarte Haut braucht starken Schutz – worauf Sie bei Kindern achten sollten
Kinderhaut ist empfindlicher als Erwachsenenhaut und durch UV-Strahlen besonders gefährdet. Auch weil Kinder nicht selbst für ihren Schutz sorgen können.
Deshalb gibt es spezielle Sonnenschutz-Regeln für Kinder, die Eltern beachten müssen. Nicht nur am Strand oder im Urlaub, sondern immer und überall, wo Kinder der Sonne ausgesetzt sind. Im eigenen Garten oder auf dem Schulhof.
Als Eltern sind Sie die Hau(p)tverantwortlichen für Ihre Kinder. Sie haben die Verantwortung und Vorbildfunktion. Kinder und Jugendliche sollten am besten nie einen Sonnenbrand erleiden.
Checken Sie den UV-Index
UV-Strahlen sieht und spürt man nicht. Auch deshalb sind sie so gefährlich. Der UV-Index (UVI) macht UV-Strahlen auf einer Skala „sichtbar“. Er wird regelmäßig gemessen und gibt die Stärke der ultravioletten Strahlung der Sonne an, die auch bei einer Bewölkung auf die Erdoberfläche trifft.
Seine Skala reicht von 0 bis 11++. Je höher die Zahl, umso höher und gefährlicher die UV-Belastung und die Gefährdung der Haut.
In Deutschland sind Werte zwischen 0 und 8 üblich, in südlicheren Regionen bis zu mehr als 15.
Im Internet können Sie täglich die aktuellen UV-Werte abrufen, und zwar weltweit. Wichtig zum Beispiel, wenn Sie Urlaub in südlichen Ländern machen wollen:
Über Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand
„Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“ ist eine Initiative unter Federführung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention.
Mehr zum Thema UV-Strahlung und Sonnenschutz erhalten Sie in unserer Broschüre „Sonne(n) mit Verstand: Tipps und Hinweise zum Thema UV-Strahlung und Sonnenschutz“.